Ich wollte nicht nur neue Routinen testen – ich wollte sie dauerhaft in mein Leben integrieren. Aber klappt das wirklich? Im Mai diesen Jahres habe ich begonnen, die Challenges, dich ich mir selbst setze, auf meinem Blog zu teilen. Meine Challenges haben diesen Rahmen: Ich schreibe zu Beginn des Monats einen Blogartikel über meine Pläne und ergänze ihn ab Monatsbeginn täglich mit meinen Erkenntnissen und den Schritten, die ich unternommen habe.
Was mich ein wenig überrascht hat: Dadurch, dass ich meine Pläne bekannt gegeben habe und meine Umsetzung “überwacht” werden kann, fällt mir das Dranbleiben wesentlich leichter.
Kein Wunder, bei so vielen Accountability-Partnern …
Doch was passiert, wenn die 30 Tage vorbei sind und ich meinen Fokus auf ein neues Thema richte? Was bleibt von meinen Challenges? Was nehme ich mit in die Zukunft? Darum geht es in diesem Blogartikel.
Denn genau das ist mein Anspruch: Ich möchte mich nicht einfach nur herausfordern, sondern auch einen nachhaltigen Effekt erreichen. Deshalb soll in den 30 Challenge-Tagen auch etwas entstehen, was dauerhaft bleibt: Ein neuer Workflow, eine neue Software, eine neue Herangehensweise an das Thema. Wie gut ist mir das gelungen?
Hier sind die Challenges im Detail – und was jetzt, im November 2024, davon übrig geblieben ist.
Mai 2024: Was passiert, wenn Bewegung zur täglichen Mini-Gewohnheit wird?
Ideengeberin der Sport-Microdosing-Challenge war Madame Moneypenny, sie hatte in ihrem Podcast über ihre eigenen Erfahrungen berichtet. In meinem Blogartikel 3 persönliche Challenges, mit denen du sportlicher wirst, ohne zu schwitzen habe ich das Konzept und die Idee dahinter genau beschrieben.
In meiner Challenge ging es darum, über den Tag verteilt mehrere kleine Sporteinheiten einzuschieben,
- die mich keine Überwindung kosten,
- die so kurz sind, dass ich gar nicht erst ins Schwitzen komme,
- für die ich mir nicht extra Zeit nehmen muss,
- die aber in mein tägliches Bewegungskonto einzahlen.
Mein Ziel war, täglich 10 dieser kleinen Micro-Dosen in meinen Tagesablauf zu integrieren. Das war mir auch ganz gut gelungen, wenn auch nicht an jedem Tag.
Nach der Challenge hatte ich mir auch überlegt, wie es weitergehen soll. Ich wollte morgens weiterhin planken und mit Kettlebells trainieren, außerdem wollte ich im Büro meine “bewegten Pausen” weiterführen. Ich wollte auf regelmäßige Dehnübungen achten und meine Sport-Microdosen für mindestens 100 Tage tracken.
Fazit:
Meine Morgenroutine mit Plank und Kettlebells habe ich bisher durchgezogen, allerdings nicht immer am Wochenende. Da funktioniert meine Morgenroutine nicht so gut wie an Wochentagen.
Das Planken wird langsam etwas langweilig, trotz Plankpad mit Gamification. Immer die gleichen Spiele …
Ich habe jetzt angefangen, die bisherige 2-Minuten-Einheit aufzuteilen. Seit einigen Tagen teile ich mein Plank-Workout jeweils in zwei Einheiten von jeweils einer Minute und 15 Sekunden, mache also zwischendurch eine kurze Pause.
Seit einigen Tagen gibt es morgens auch eine zusätzliche Übung mit dem Fitnessband.
Im Büro ist nach wie vor der Gang zum Kaffeeautomaten mit bestimmten Übungen verknüpft: Dehnung, Schulterkreisen, Koordination.
Ich tracke auch bis heute die Umsetzung. Also: alles so wie geplant, auch wenn ich gerade denke, dass ich die Sache auch wieder etwas nach oben schrauben könnte.
Takeaways:
- Kleine Bewegungseinheiten helfen mir, körperlich aktiv zu bleiben, ohne große Anstrengung.
- Routinen wie das Planken werden schnell langweilig, ich suche deshalb ständig nach kleinen Variationen.
- Tracking macht den Fortschritt sichtbar – eine Motivation für die Zukunft!
Nach einem Monat voller Bewegung wollte ich etwas für meinen Kopf tun …
Und so begann die Coole-Zitate-Challenge.
Juni 2024: Warum inspirierende Zitate mehr als nur Sprüche sind
„Coole Zitate“ begegnen mir überall – sei es in Büchern, Podcasts oder dem realen Leben. Wenn möglich, schreibe ich mir diese Zitate und die jeweilige Fundstelle auf.
Aber oft liegen sie nur in der Datenbank, ohne dass ich etwas damit mache.
Daher die Challenge: Jeden Tag ein Zitat heraussuchen und reflektieren, was es für mich bedeutet.
Diesmal ging es nicht um eine neue Routine, sondern darum, mich mit den Zitaten auseinanderzusetzen, tief in sie einzutauchen und sie für mich lebendig zu machen. Das habe ich sehr genossen.
Und heute?
Ich erfasse weiterhin Sätze, die mir gefallen, in meiner Zitate-Datenbank. Ich denke darüber nach, lasse meine Erkenntnisse daraus in meinen Content einfließen und teile sie gelegentlich auf meinen Social-Media-Profilen. Und wahrscheinlich werde ich meine Coole-Zitate-Challenge demnächst wiederholen.
Takeaways:
- Das tägliche Nachdenken über ein Zitat schafft Tiefe und Fokus.
- Diese Challenge hat mir neue Erkenntnisse vermittelt und meinen Content bereichert.
- Auch ohne Routine-Effekt hat mich diese Challenge persönlich weitergebracht.
Nach dieser intellektuellen Anregung war es Zeit, meine kreative Seite herauszufordern …
Juli 2024: Was ich in 30 Tagen über das Fotografieren gelernt habe
Ich wollte endlich lernen, bessere Fotos zu machen – vor allem Selbstporträts. Die Herausforderung: Jeden Tag dranbleiben, etwas Neues ausprobieren und mir von einer Fotografin Tipps holen.
Mir war immer bewusst, dass es mit meinen Foto-Fähigkeiten nicht besonders weit her ist und ich wollte mich immer verbessern. So wie ich ganz vieles will … aber dann doch nicht mache.
Mir war klar: Wenn ich das Thema zur Challenge mache und täglich daran arbeite, werde ich endlich Fortschritte machen.
Was richtig gut passte war der Umstand, dass Karina Schuh, eine Portrait und Businessfotografin aus Koblenz im Juli einen Onlinekurs zu Selbstporträts anbot. Bei Karina hatte ich schon mal ein Shooting gemacht. Ich sah bei mir zwar auf jedem Gebiet der Fotografie Handlungsbedarf, aber nun konzentrierte ich mich in erster Linie auf Selbstporträts.
In diesen 30 Tagen habe ich viele Fotos von mir selbst aufgenommen und mich immer mehr daran gewöhnt. Ich habe neue Funktionen meines Smartphones kennengelernt und einen sinnvollen und effizienten Bildbearbeitungs-Workflow etabliert.
Was ist davon geblieben?
Nachdem ich mir meine Learnings des Monats noch einmal angesehen habe, kann ich einschätzen: Etwa 80 % davon haben sich verfestigt. Sie sind inzwischen so selbstverständlich für mich, dass mir nicht mehr bewusst war, wie neu sie für mich sind.
Was ich wieder vergessen hatte, sind die manuellen Einstellungen von Blende und Belichtungszeit. Auch von den erweiterten Smartphone-Einstellungen wusste ich nicht mehr viel. Ich vermute aber, das hängt damit zusammen, dass in diesem Jahr noch ein neues Modell auf meinem Einkaufszettel steht und ich deshalb nur wenig motiviert war, mich intensiv mit meinem alten Smartphone zu befassen.
Fazit: Eine Challenge, die mir wirklich viel gebracht hat und die ich demnächst wiederholen möchte – dann auf einem anderen Level!
Takeaways:
- Ich habe 80 % der Techniken beibehalten und fühle mich jetzt sicherer.
- Neue Smartphone-Einstellungen und Bildbearbeitungs-Workflows sind in meine Routine eingeflossen.
- Auch wenn die manuellen Kamera-Einstellungen noch nicht perfekt sitzen, hat diese Challenge mein Foto-Know-How verbessert.
Im August ging es dann darum, mein digitales Leben aufzuräumen …
August 2024: Meine Lieblings-Newsletter-Challenge für ein aufgeräumtes Postfach
Mein Postfach war voll, der Überblick war dahin. Das Ziel: meine Newsletter-Abos durchsehen und gezielt auswählen, was wirklich Mehrwert für mich bietet.
Diese Challenge war aus einer Notwendigkeit entstanden. Ich hatte mein Newsletter-Postfach schon lange nicht mehr aufgeräumt und dementsprechend groß war die Flut an E-Mails – ob erwünscht oder nicht mehr so wichtig wie früher.
Ich hatte mir vor längerer Zeit eine Strategie überlegt, mit der ich alle paar Monate mein Postfach verschlanke. In letzter Zeit hatte ich das etwas vernachlässigt, deshalb war im August höchste Zeit für eine Aufräumaktion, eine Lieblings-Newsletter-Challenge. Es ging mir nämlich nicht darum, gnadenlos Newsletter rauszuschmeißen. Ganz im Gegenteil. Ich wollte den Anteil an Lieblings-Newslettern in meinem Postfach steigern.
Warum diese Challenge ausgerechnet im August mein Thema war, hat folgenden Grund: In meiner Blog-Community lief zu dieser Zeit gerade eine Blogparade. Ich hatte dazu aufgerufen, Lieblings-Newsletter zu teilen. So konnte ich beides gut miteinander verbinden.
Ich hatte mich von sehr vielen Newslettern getrennt, aber scheinbar hat sich nicht wirklich etwas geändert. Umso wichtiger, meine Aufräum-Aktion baldmöglichst zu wiederholen.
Was geblieben ist: Ich hatte mir verschiedene E-Mail-Vorlagen angelegt, die ich seitdem regelmäßig verwende. Ich weiß auch immer noch, wie ich neue Vorlagen anlegen kann und habe es kürzlich auch wieder gemacht.
Die neue Zuordnung von Labels finde ich nach wie vor sinnvoll, aber es hat nicht immer gut funktioniert, so dass ich immer mal nachsteuern muss (aber es nicht immer mache).
Auch das ist also ein Prozess, der regelmäßig wiederholt werden muss. Mehr kann ich wohl nicht erwarten.
Takeaways:
- Jetzt nutze ich Vorlagen und Labels, die mir helfen, Ordnung zu halten.
- Lieblings-Newsletter halten mich inspiriert.
- Regelmäßiges Nachsteuern ist notwendig, auch wenn die Ordnung nicht immer perfekt bleibt.
Nach dieser digitalen Aufräumaktion richtete ich meinen Blick auf etwas ganz anderes: meine digitale Sichtbarkeit.
September 2024: Die Digital-Visibility-Challenge für mehr Reichweite
In diesem Monat wollte ich es wissen: Lohnt sich für mich ein Engagement auf Instagram und Pinterest wirklich?
Ich wollte herausfinden, ob ich Plattformen wie Instagram, Facebook, Pinterest, LinkedIn vielleicht doch etwas abgewinnen kann. Als überzeugte Longform-Content-Createrin habe ich es immer ein wenig als Zeitverschwendung angesehen, mich mit so kurzlebigen Formaten abzugeben. Ich weiß, Pinterest ist eine Suchmaschine und überhaupt nicht kurzlebig …
Ich wollte mir 30 Tage geben, in denen ich mich mit einer oder mehreren dieser Plattformen befasse. Was genau ich in dieser Zeit machen wollte, stand zu Beginn der Challenge noch nicht fest. Es ging mir nur darum, dem Thema etwas Aufmerksamkeit zu schenken um dann zu sehen, was passiert.
Fazit:
Pinterest und Instagram haben sich als meine Favoriten herauskristallisiert.
Auf Pinterest habe ich seitdem täglich gepinnt, natürlich mit einer guten Planungsroutine und einem gut funktionierenden Notion-Board. Seitdem ist deutlich zu erkennen, dass die Anzahl der Besucher, die über Pinterest auf meinen Blog kommen, gestiegen sind.
Auch Instagram habe ich für mich entdeckt. Zunächst vor allem als “kreative Spielwiese”. Ob ich tatsächlich Besucher auf meinen Blog bzw. in meine E-Mail-Liste ziehe, konnte ich noch nicht erkennen.
Auch das Notion-Board, das ich für Instagram nutze, funktioniert noch nicht so richtig gut für mich. Das ist noch keine Dauerlösung.
Sollte ich irgendwann erkennen, dass sich die Mühe auf Instagram absolut nicht für mich lohnt, verliere ich vielleicht wieder die Motivation. Doch noch bin ich dran – aktuell stelle ich mich ja meiner 30-Tage-Reels-Challenge.
Und ich habe vor, damit noch sehr viel besser zu werden.
Takeaways:
- Pinterest hat mir bewiesen, dass die Plattform Besucher auf meinen Blog bringt. Seitdem pinne ich täglich.
- Instagram dient als kreative Spielwiese, doch noch sehe ich keine großen Effekte für meine E-Mail-Liste.
- Für beide Plattformen habe ich ein Notion-Board erstellt, das mir hilft, eine Planungsroutine aufzubauen.
Mit mehr Sichtbarkeit in der Tasche ging es im Oktober darum, mein nächstes großes Projekt zu starten…
Oktober 2024: Die Adventskalender-Challenge als besondere Jahresaktion 🎄✨
Ich wollte in diesem Jahr einen Adventskalender anbieten – und zwar einen, der für meine Community echten Mehrwert schafft. Der Oktober diente mir als Planungsmonat, um jeden Tag eine Kleinigkeit vorzubereiten.
Allerdings kann ich diese Challenge erst dann als erfolgreich umgesetzt ansehen, wenn ich tatsächlich alle 24 Türchen-Inhalte verschickt habe.
Aktuell freue ich mich über die Anmeldungen zu meinem Adventskalender, eine bessere Motivation kann es doch gar nicht geben, oder?
Takeaways:
- Die Vorfreude und das Engagement meiner Community geben mir Energie und Motivation.
- Auch wenn das „Endergebnis“ noch aussteht, zeigt diese Challenge, dass gezielte Vorbereitung entscheidend ist.
- Die Challenge hat mir geholfen, mehr Struktur in meine Planung zu bringen und jeden Tag einen Schritt näher ans Ziel zu kommen.
Fazit und abschließende Reflexion
Jede Challenge hat ihre Spuren hinterlassen – oft auf eine subtile Art, die erst im Nachhinein wirklich sichtbar wird. Diese Rückschau zeigt mir, dass es beim Dranbleiben weniger um Perfektion geht als vielmehr darum, Fortschritte zu sehen, die langfristig Bestand haben.
Meine gezielte Rückschau hat bestätigt, was bisher eher ein Gefühl war: Jede Challenge hat eine nachhaltige Wirkung, auch wenn ich nicht jede meiner gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen konnte. Aber das hatte ich auch nicht erwartet.
Keins der Themen meiner bisherigen Challenges ist dazu geeignet, innerhalb von 30 Tagen “abgehakt” zu werden. Im Gegenteil. Aber durch den Fokus, den ich während des jeweiligen Monats darauf gelegt habe, bin ich ein Stück vorangekommen. Meine neuen Erkenntnisse müssen sich anschließend in der Praxis verfestigen, und dabei geht unweigerlich einiges verloren.
Bei einer früheren Challenge, die ich allerdings noch nicht auf meinem Blog geteilt hatte, experimentierte ich hinterher mit virtuellen Lernkärtchen, um das Gelernte regelmäßig zu wiederholen. Je nach Thema könnte das bei meinen zukünftigen Challenges wieder eine interessante Option sein.
Wie viele meiner Erkenntnisse letztlich im Alltag bleiben, wird die Zeit zeigen. Aber das Entscheidende ist: Durch das regelmäßige Herausfordern wachse ich weiter. Welche Challenge würdest du als nächstes ausprobieren? Schreibe mir gern darüber in die Kommentare.
0 Kommentare