Kleine Challenges für jeden Tag sind seit vielen Jahren DIE Methode meiner Wahl, wenn es darum geht, etwas Neues zu lernen, etwas an mir und meinem Leben zu verbessern oder unerledigte Dinge aufzuarbeiten. So eine kleine Challenge sieht bei mir so aus, dass ich mir für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel für 30 Tage, kleine Aufgaben stelle und mich – mir selbst gegenüber – verpflichte, sie zu erfüllen. Ich nenne so eine kleine Challenge auch persönliche Challenge, Self-Challenge oder Mini-Challenge.
So eine Challenge beinhaltet entweder, dass ich jeden Tag etwas bestimmtes mache (z.B. jeden Morgen 20 Liegestütze) oder auf etwas verzichte (abends keine Salzstangen mehr suchten :-)).
Ziel der Challenge kann sein, eine neue Gewohnheit aufzubauen und in meinem Leben zu etablieren, eine neue Erfahrung zu machen oder eine bestehende Gewohnheit zu verändern.
Manchmal nehme ich mir auch vor, mit meiner Challenge einen bestimmten Lebensbereich oder ein Projekt pushen, wenn ich dort schneller vorankommen möchte. Beispielsweise, indem ich jeden Tag eine andere liegengebliebene Aufgabe erledige.
Erfordert die Annahme täglicher Herausforderungen Engagement und Selbstdisziplin? Vielleicht. Mir helfen meine Self-Challenges jedenfalls sehr dabei, mich selbst zu motivieren und meine Zeit und meine Energie effektiv zu managen.
Hier sind meine Gründe, warum ich auf kleine Challenges für jeden Tag schwöre:
Egal, was gerade in meinem Leben los ist – meine persönlichen Challenges kann ich so gestalten, dass sie in meinen Alltag passen. Schließlich liegt es an mir, was ich mir wann vornehme und wieviel Zeit ich einer Sache einräumen möchte.
Dadurch, dass ich täglich nur einen Minischritt unternehme, komme ich voran, ohne viel Zeit zu investieren. Dadurch gelingt es mir auch in hektischen Zeiten, dranzubleiben und meinen Focus auf mein jeweiliges Ziel zu lenken.
Grund 2: Jeden Tag Spaß und Erfolgserlebnisse
Meine Challenges haben klare Spielregeln. Eine davon lautet, jeden Tag (oder auch jede Woche) eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Ist das geschafft, kann ich einen Haken dran machen – gedanklich, auf Papier oder digital – und schon habe ich ein Erfolgserlebnis. Am besten gleich morgens.
Meistens dokumentiere ich meine tägliche Aufgabenerfüllung in einem digitalen Habit Tracker, weil ich Spaß daran habe und meine kleinen täglichen Erfolge direkt vor Augen sehe. Momentan tracke ich fast alles in einem Notion-Board.
Jede erfolgreich abgeschlossene Aufgabe gibt mir das Gefühl, etwas Positives vollbracht zu haben und mein Leben aktiv zu steuern. Dieses „Alles-im-Griff-Gefühl“ ist unglaublich motivieren. Und ich kann es mir mit einer persönlichen Challenge so einfach verschaffen.
Grund 3: Weniger “Mental Load” – weniger Stress
Oft lastet unser “Mental Load” – unsere mentale Belastung – schwerer auf uns als die alltäglichen Aufgaben, die wir bewältigen müssen. Für mich ist das ständige gedankliche Hin und Her zwischen verschiedenen vor mir liegenden Aufgaben und Themen, die mich beschäftigen, jedenfalls eine erhebliche Stressquelle.
Hier setze ich gezielt auf meine bewährten Mini-Challenges. Wenn mich beispielsweise das Gefühl bedrückt, dass sich in meiner Wohnung wieder einmal zu viele Dinge angesammelt haben, nehme ich mir vor, jeden Tag einen Gegenstand auszusortieren, einen Ordner mit Papieren zu durchforsten oder eine Schublade aufzuräumen. In diesem Blogartikel habe ich über so eine Aufräum-Challenge berichtet.
Meine kleinen Challenges vermitteln mir das Gefühl, aktiv gegen belastende Dinge vorzugehen und sie nicht aus den Augen zu verlieren. Wer weiß, vielleicht motivieren sie mich sogar zu einer umfassenden Aufräumaktion – oder auch nicht, denn dank meiner kleinen Challenge erreiche ich mein Ziel bereits schrittweise und ohne größere Anstrengungen.
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Grund 4: Ich entwickle neue, positive Gewohnheiten
Positive Gewohnheiten machen uns effizienter, weil sie automatisiert ablaufen, ohne bewusste Lenkung unsererseits. Doch damit ein Verhalten tatsächlich zur fest verankerten Gewohnheit wird, ist Übung und Training erforderlich. In diesem Prozess baut unser Gehirn die entsprechenden neuronalen Verknüpfungen auf. Das geschieht nicht über Nacht, sondern entwickelt sich über einen kontinuierlichen Zeitraum.
Wie lange wir ein bestimmtes Verhalten regelmäßig üben müssen, bis es zur Gewohnheit wird, dazu gibt es verschiedene Theorien. Aber 30 Tage sollten wir mindestens dafür einplanen.
Diesen Effekt mache ich mir zunutze, wenn ich etwas an mir oder in meinem Leben ändern will. Meine täglichen Challenges helfen mir, ganz bewusst positive Gewohnheiten aufzubauen oder mich von schlechten Gewohnheiten zu verabschieden.
Falls dich das Thema interessiert, verlinke ich dir hier noch einen Blogartikel zu Routinen und ihrer Wirkung auf unsere Gewohnheiten.
Grund 5: Ich erweitere meinen Horizont
Als Scannerpersönlichkeit mangelt es mir zwar nicht an Inspirationen und spannenden Themen. Und doch ich stelle immer wieder fest, dass meine kleinen Challenges mein Leben enorm bereichern. Ich kann mich “niederschwellig” mit Dingen oder neuen Themen befassen, für die ich mir sonst vielleicht keine Zeit nehmen würde.
Ein Beispiel: Wie spannend Geschichte ist, habe ich leider erst lange nach meiner Schulzeit entdeckt. Allerdings mag ich mir für die Bücher, die ich mir irgendwann gekauft habe, um mich dazu weiterzubilden, auch keine Zeit nehmen.
Erst die Wissens-App Yuno (früher Gaiali) gab mir jeden Tag den Impuls, mich täglich ein paar Minuten lang mit einem interessanten Thema (und nicht nur Geschichte) zu befassen.
Ich habe aber auch Spaß daran, etwas auszuprobieren, was ich noch nicht kenne. Beispielweise wähle ich manchmal bewusst für eine bestimmte Zeit andere als die bekannten Wege und Fahrstrecken. Oder ich probiere neue Gerichte aus, höre gezielt neue Podcasts oder mache etwas anderes, was normalerweise nicht zu meinem Alltag gehört.
Grund 6: Ich komme im mehreren Lebensbereichen gleichzeitig voran
Kleine Challenges ermöglichen mir, gleichzeitig in verschiedenen Lebensbereichen voranzukommen oder Dinge zu verändern. Wenn mein Zeitbudget es erlaubt, kann ich mir beispielsweise mehrere Challenges gleichzeitig setzen, zum Beispiel
- täglich 10.000 Schritte zu gehen,
- jeden Morgen 10 Minuten lang in meinem Journal zu schreiben und
- an jedem Tag ein interessantes Motiv mit meinem Smartphone aufzunehmen,
ohne dass mich das mental überfordern würde.
Dabei entwickle ich mich parallel auf gleich drei unterschiedlichen Gebieten weiter.
Grund 7: Ich traue mich auch an große Brocken heran
Große Ziele können einschüchternd wirken. Deshalb bleiben manche Projekte, die nicht in einer Wochenendaktion umgesetzt werden können sondern ständiges Dranbleiben erfordern, oft beim guten Vorsatz stecken. Eine persönliche Challenge hilft, dass wir das Projekt nicht auf “irgendwann, wenn mal mehr Zeit ist” verschieben.
Einige Dinge in meinem Leben hätte ich wohl nie erreicht, wenn ich mir keine Challenges setzen würde. Vermutlich würde ich dann immer noch rauchen und könnte kaum Englisch.
Nun waren weder der Weg zur Nichtraucherin noch das Englischlernen “kleine” Challenges, ganz im Gegenteil. Aber auch solche langfristigen Projekte beginnen mit einem ersten Schritt, dann einem zweiten und so weiter …
Grund 8: Ich kann Dinge ausprobieren
Bei den vielen Dingen, die wir Scannerpersonen spannend finden, müsste jeder Tag wohl 48 Stunden haben. Oder noch mehr 🙂
Mit einer kleinen Challenge für jeden Tag kann ich testen, ob mich eine Sache wirklich interessiert oder ob meine Begeisterung nur ein “Strohfeuer” war.
Niemand zwingt mich, meine Challenge tatsächlich durchzuziehen wenn ich merke, dass mir das Ziel, dass ich mir zunächst gesetzt hatte, doch nicht so wichtig ist. Ich bin nur mir selbst Rechenschaft schuldig (es sei denn, ich habe mir bewusst eine Accountability-Partner:in gewählt).
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Beispiele für kleine Challenges für jeden Tag
Einige Anregungen für kleine Challenges für jeden Tag habe ich dir im Text ja schon gegeben. Hier sind weitere Beispiele für kleine Challenges, die du täglich in deinen Alltag integrieren kannst:
- Komplimente-Challenge: Finde jeden Tag einen Grund, einem Mitmenschen ein ehrlich gemeintes Kompliment zu machen.
- Bildungs-Challenge I: Setze dir das Ziel, täglich einen kurzen Artikel, Podcast oder Videovortrag zu einem neuen Thema zu konsumieren.
- Digitale Pause: Verzichte jeden Tag für eine bestimmte Zeit auf soziale Medien oder Bildschirme, um deine Konzentration zu verbessern.
- Naturnähe-Challenge: Verbringe jeden Tag mindestens 15 Minuten draußen in der Natur, um frische Luft zu schnappen und die Umgebung zu genießen.
- Soziale-Kontakte-Challenge: Suche täglich das Gespräch mit einer Person, die du lange nicht mehr kontaktiert hast, um deine sozialen Bindungen zu stärken.
- Wohltätigkeitsbeitrag: Spende täglich eine kleine Geldsumme oder Zeit an eine gemeinnützige Organisation oder eine wohltätige Sache.
- Bildungs-Challenge II: Recherchiere jeden Tag ein interessantes historisches Ereignis oder eine wissenschaftliche Tatsache.
- Meditations-Challenge: Meditiere jeden Tag für einige Minuten, um deine Achtsamkeit zu fördern.
Wenn du weitere Challenge-Inspirationen benötigst, schau dir doch mal meinen Blogartikel „100 Ideen für lebensverändernde Self-Challenges“ an.
Hast du weitere Ideen Challenge-Ideen? Schreibe sie mir sehr gern in die Kommentare.
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