Monatsrückblick April 2023: Ganz neue Lebensqualität

6. Mai 2023
Schiefe Ebene Strelitz Alt

Seit Anfang April arbeite ich nur noch 75 % in meinem Hauptberuf – also 30 Stunden. Was für ein Zuwachs an Lebensqualität!!! Nicht, dass ich nicht gern dort arbeiten würde – genau das Gegenteil ist der Fall. Doch gemessen an meiner vielleicht verbleibenden Lebenszeit und der Fülle der Dinge, für die ich mich interessiere, war für mich einfach eine Schieflage entstanden. Nun also fühle ich mich, als würde ich auf „Wolke 7“ schweben …

#1 Endlich: Ich lese wieder!

Ich habe immer gern und viel gelesen, in letzter Zeit wurde es leider immer weniger. Und da die Menge der Bücher, die ich lesen wollte, sich nicht im gleichen Verhältnis reduzierte, wuchs der Stapel der ungelesenen Bücher auf meinem Nachtschrank.

Doch jetzt nimmt er wieder ab, und das kam so:

„Schuld“ ist meine Podcast-Neuentdeckung „Geht da noch was“ von Zeit online. Es geht darum, wie man Dinge besser in die Reihe bekommt. In jeder Folge nehmen sich Rosa Tremlett und Sebastian Horn ein Thema vor, mit dem sie selber zu kämpfen haben bzw. hatten:

  • sich gesünder zu ernähren,
  • regelmäßig laufen zu gehen,
  • weniger schusselig zu sein,
  • eine souverän klingende Stimme zu bekommen,
  • passende Geschenkideen zu finden,
  • funktionierende To-Do-Listen zu führen,
  • mehr zu lesen und vieles mehr …

… nur mal, damit du dir vorstellen kannst, worum es geht.

Die beiden plaudern darüber, wie sie selbst diese Herausforderungen annehmen und welche Expertentipps ihnen geholfen haben, entspannter damit umzugehen. Die Experten selbst kommen auch zu Wort. Echte Lifehacks also.

Ich habe diesen Podcast Anfang April entdeckt, habe mir zwei der bisherigen Folgen herausgepickt und beide haben konkret etwas bei mir bewirkt. Einen kleinen Schritt nur, eine kleine Erkenntnis, aber wer weiß schon, was sich daraus entwickelt.

Zuallererst fesselte mich der Titel der Podcast-Folge „Ernährung im Job: Ich habe immer zwei hartgekochte Eier auf dem Schreibtisch“ .

In der Folge geht es darum, wie man sich im Job ausgewogen ernähren kann, wenn man es nicht schafft, täglich selbst zu kochen. Den Tipp mit den hartgekochten Eiern kannte ich zwar schon, aber berücksichtige ich ihn dadurch immer? Nein. Was bei mir jedenfalls hängengeblieben ist, ist der Merksatz „Immer vom Eiweiß her denken“, wenn ich mir Mahlzeiten zusammenstelle.

Bei der nächsten Folge, die ich mir rausgepickt habe, ging es darum, mehr zu lesen. Wie gesagt, bisher fehlte mir der richtige Impuls für meinen Wiedereinstieg in eine gute Leseroutine.

Da kam mir also die Folge „Lesen: Wir müssen Büchern einen Platz in unserem Leben einräumen“ sehr gelegen.

Die Folge motivierte mich tatsächlich dazu, noch am gleichen Tag ein Buch von meinem Nachtschrank-Stapel in die Hand zu nehmen. Ich blätterte es erst mal durch, um mir einen Überblick zu verschaffen: Ein Kochbuch mit schnellen Rezepten. Erste Ideen rausgezogen, Buch an seinen richtigen Platz gestellt. Okay, das ist noch kein Lesen. Aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Das Buch lag da ja nicht umsonst auf meinem Nachtschrank.

Das nächste Buch war ebenfalls ein nützliches Sachbuch: Ordnungs-Quickies von Dagmar Schäfer.

Auch hier: Erst einmal Überblick verschafft, Prinzip verstanden, erste kleine Aktionen geplant (nach meiner großen Aufräum-Challenge im Jahr 2021 hat sich wieder einiges angesammelt, was uns verlassen darf).

Okay, immer noch nicht das, was mit Lesen gemeint ist.

Aber dann: Auf meinem immer noch großen Stapel fand ich ein Buch, das mir eine liebe Kollegin zum vorletzten Geburtstag geschenkt hatte. Ein Thriller. Reine Unterhaltung also, kein Wissenserwerb, aber bestimmt ein guter Einstieg in eine neue Leseroutine.

Das Ergebnis: Einmal angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören. Dabei hatte ich ganz andere Pläne für den sonnigen, freien Apriltag. Also setzte ich mich auf unsere Terrasse und las den dicken Wälzer fast in einem Rutsch durch.

Seitdem gelingt es mir fast jeden Abend, wenigstens ein paar Seiten in einem meiner „aufgeschobenen“ Bücher zu lesen.

Mein „Ungelesen-Stapel“ wird schon kleiner …

#2 Gedanken über das Crescendo-Mindset

Monika Birkner kenne und schätze ich schon lange – bereits aus meiner ersten Onlinebusiness-Phase vor fast 20 Jahren. Im Unterschied zu mir hatte Monika Birkner keine 10-jährige Online-Pause gemacht, ist weiter gewachsen und heute eine etablierte Business-Coachin für vielseitige Solopreneure.

Ob sich Monika Birkner bereits damals, also vor fast 20 Jahren, mit Scannerpersönlichkeiten auseinandergesetzt hat, kann ich gar nicht mit Bestimmtheit sagen. Mir selbst war damals ja noch nicht so richtig klar, was mit mir los war. Das heißt, ich wusste es natürlich, aber dass es für Menschen wie mich sogar eine Bezeichnung gibt, entdeckte ich erst später.

In einem ihrer letzten Newsletter machte Monika auf ihren neuen Blogartikel zum sogenannten Crescendo-Mindset aufmerksam – einem Begriff, den der Bestsellerautor Dr. Steven R. Covey geprägt hat. Das Crescendo-Mindest sagt sinngemäß aus, dass das wichtigste Projekt immer noch vor einem liegt, egal, was man schon erreicht hat. Seine Idee des Leben im Crescendo hat Steven Covey im Alter von 76 Jahren in einem Blogpost veröffentlicht, jetzt hat Coveys Tochter Cynthia ein gemeinsames Buch veröffentlicht: Live Life in Crescendo – Die Crescendo-Mentalität: Warum die nächste Aufgabe immer die wichtigste ist.

Ganz ehrlich, die Idee der Crescendo-Mentalität hat mich regerecht getriggert. Ich selbst denke schon lange so, auch wenn ich sehr viele Gleichaltrige kenne, die sich zurückziehen, „ruhiger treten“ wollen, „alles zurückfahren“, man ist ja schließlich „nicht mehr der oder die jüngste …“

Kürzlich sagte ein Kollege zu mir sowas wie „naja, du hast ja noch den Garten …“ – und zwar in dem Zusammenhang, dass Menschen in meinem Alter sich in ihren Garten zurückziehen – natürlich in rentnerbeige 😊Ich musste schallend lachen. Nichts gegen das Gärtnern, wirklich nicht, aber das macht bei uns Hannes. Ich interessiere mich dafür NULL! Oder vielleicht 0,5 …

Diese Denkweise des „Zurückfahren des Lebens“ war mir schon immer fremd, allein schon deshalb, weil ich anders aufgewachsen bin und es in meiner Familie nur „Crescendo-Menschen“ gibt und gab. Nun hat diese Lebenseinstellung einen Namen bekommen und ein Buch kann ich dazu auch noch lesen. Die Leseprobe habe ich schon durch, das nächste Buch für meinen dann hoffentlich etwas geschrumpften Stapel wird „Live Life in Crescendo“ sein.

#3 Unser Familientreffen in Neustrelitz

Seit dem Tod unserer Eltern vor einigen Jahren treffe ich meine beiden in Berlin lebenden Brüder nicht mehr wie bisher zu den Geburtstagen unserer Eltern und zu Weihnachten. Durch die gemeinsame Verwaltung unseres geerbten Mehrfamilienhauses ist der Kontakt zwar nach wie vor da, aber anders. Damit wir nicht zu einer reinen „Vermietergemeinschaft“ werden und auch die anderen Mitglieder unsere Familien in Kontakt bleiben, hatte meine Schwägerin Evi die Idee, einen jährlichen Termin für ein Familientreffen zu etablieren.

Im letzten Jahr hatte mir meine Familie anlässlich meines Geburstatags einen Flug im Windkanal und den gemeinsamen Besuch eines „Lost place“ geschenkt – so ähnlich wollten wir unsere jährlichen Familientreffen auch weiterhin gestalten.

Diesmal entschieden wir uns für Neustrelitz. Die Residenzstadt Neustrelitz liegt auf halber Strecke zwischen Berlin und Rostock, außerdem habe ich dort studiert. Das damals renommierte Technikum Strelitz gibt es leider seit der Wende nicht mehr. Wer brauchte schon Bauingenieuere …

Wir besuchten also am 22. April Neustrelitz, buchten einen hervorragenden und super engagierten Stadtführer (Herrn Altmann) und hatten einen fantastischen Tag. Für mich war es so, als wäre ich zum ersten Mal in Neustrelitz.

Blick von der Schlosskirche zum Zierker See

Mir war schon klar, dass Neustrelitz eine geschichtsträchtige Stadt ist, aber damals erschien alles im typischen DDR-grau und die meisten Häuser waren ziemlich heruntergekommen. Heute gibt es immer noch 68 Häuser mit Sanierungsbedarf in Neustrelitz, einige davon sind uns auch aufgefallen, aber es geht aufwärts.

Inzwischen haben auch viele Berliner entdeckt, dass es sich in Neustrelitz gut leben und preiswert wohnen lässt und dass man durch die gute Bahnverbindung perfekt in die Hauptstadt pendeln kann. An die vielen Wälder und Seen rund um Neustrelitz kann ich mich auch noch gut erinnern. Nie wieder in meinem Leben habe ich so viele Pilze gefunden wie als Studentin in Neustrelitz.

In Strelitz Alt – dort waren damals das Technikum, die Studentenwohnheime und die Kneipen – habe ich schon das eine oder andere wiedererkannt. Zum Beispiel unseren allmorgendlichen Weg in Richtung Fachschule.

Unser täglicher „Schulweg“ vor fast 40 Jahren

Oder hier die legendäre „schiefe Ebene“, die sich seitdem zumindest äußerlich nicht verändert hat.

Die legendäre „Schiefe Ebene“ – hier sieht sie sogar schief aus

Viele andere Locations konnte man nur noch erahnen. Wie von der Landkarte getilgt …

Was sonst noch los war

  • Gleich am 1. Aprilwochenende war ich in Hamburg. Meine Tochter Katharina und ihr Freund Felix hatten mir zum Geburtstag einen Besuch im Hamam geschenkt. Am Tag davor dinierten wir lecker in einem vegetarischen Restaurant, am Samstag waren wir im Hamam und danach im neuen Sissi-Film und am Sonntag besuchten wir Hannes Tochter Tina, Gerrit und Luise zum Frühstück. Anschließend genossen wir alle gemeinsam die ersten Sonnenstrahlen im „Planten un Blomen“.  Ein wunderschönes Wochenende rund um ein tolles Erlebnis.
Im Planten un Blomen in Hamburg
  • Zu Ostern trifft sich in jedem Jahr die Familie zum Osterbrunch bei uns – so also auch in diesem Jahr. Diesmal waren zwar Katharina und Felix nicht dabei, sie waren für ein paar Tage im Italien-Urlaub. Der Rest der Familie sorgte trotzdem für „volles Haus“ und lustiges Ostereiersuchen 🙂
  • Am 12. April sollte unser Boot ins Wasser. Das ist uns auch gelungen, aber mit „Panne“. Plötzlich löste sich unser Trailer und verschwand mit Boot im Wasser. Vor lauter Schreck habe ich versäumt, ein Foto von dem „abgesoffenen“ Trailer zu machen, obwohl ich den Tag für 12 von 12 dokumentiert hatte. Aber es gibt Vorher- und Hinterher-Fotos.
Boot am Steg
Da war das Schlimmste schon überstanden
  • Am Freitag, den 21. April waren wir im Theater, genauer gesagt in der Bühne 602. Es gab DIE STRATEGIE DER SCHMETTERLINGE – Ein Kriminalstück von Esther Vilar. Das machen wir jetzt öfter …
  • Bereits vor einem Jahr hatte ich über die Verbraucherzentrale eine Energieberatung für unser Mehrfamilienhaus gebucht – im April hat nun die erste Besichtigung durch den Energieberater stattgefunden. Hm … schaun wir mal …

Worüber ich gebloggt habe

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12 von 12 im April: Aprilwetter, was sonst?

Sage bitte nie wieder: „Ich bin zu alt für die Technik“

Meine Hitliste der 10+ wertvollsten Ressourcen für Sidepreneure

Darauf freue ich mich im Mai

  • Bei schönem Wetter fahre ich wieder mit dem Rad zur Arbeit
  • Ein Blues-Konzert in Bad Doberan
  • Die Wochenend-Besuche unserer Kinder

Über mich

Astrid Engel

Hey, ich bin Astrid. Auf meinem Blog dreht sich alles um Struktur, Planung, Zeitmanagement und Organisation für Scannerpersönlichkeiten, Multitalente, Multipotentialite und kreative Chaoten. Nenne uns, wie du willst – für mich sind wir einfach „Scanner“.

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2 Kommentare

  1. Liebe Astrid,

    Glückwunsch zu noch mehr Lebensqualität, ich kann Dich sooooo gut verstehen!

    Eigentlich kann ich meinen Bücherstapel verbrennen und mich auf Deine Blogbeiträge konzentrieren. 😉 Die sind so pickepacke voll, dass ich nur langsam vorankomme. Die Idee des „Crescendo-Mindest“ finde ich mega, da werde ich noch eintauchen und den Podcast habe ich abonniert, weiß allerdings noch nicht, wann ich ihn hören werde, bei so vielen neuen Ideen!

    Warum sich Menschen im Ruhestand nicht nur graubeige kleiden, sondern auch Denken, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Ich bin nicht so aufgewachsen und werde auch keinen Unterschied machen zwischen Leben und Rentner-Leben. Warum sollte ich? Bei uns ist immer was los und wer sich mit persönlicher Weiterentwicklung beschäftigt, dem wird sowieso nie langweilig.

    Eure Art Familientreffen finde ich übrigens klasse!

    Bis bald, hier gibt’s ja noch eine Menge zu lesen 🙂

    Gruß, Marita

    PS: Danke für Deinen Kommentar auf meinem Blog. Von Förster Kreuz habe ich auch schon Bücher gelesen.

    Antworten
    • Liebe Marita,

      was für ein wunderbarer Kommentar! Danke dir von ganzem Herzen dafür!
      Um den Faden mit den graubeigen Senioren weiterzuspinnen: Bei uns gibt es gerade einen Shitstorm wegen des 49-Euro-Tickets, das nur digital gekauft werden kann und dadurch angeblich die Generation 60+ ausschließen würde. Welch ein Armutszeugnis kann man sich im Jahr 31 nach Internet-Start doch ausstellen …
      Ich versuche es zu verstehen und bin doch fassungslos!
      Das wird uns Crescendo-Ladys glücklicherweise nie passieren!

      Ganz liebe Grüße
      Astrid

      Antworten

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