Mehr Zeit für kreative Projekte: Wie du mit dem Vier-Säulen-Haushaltsmodell den Kopf freibekommst

5. März 2024
Vier Säulen Haushalt

Zu viel Alltag, zu viel Zeit für den Haushalt, zu wenig Zeit für kreative Projekte? Heute möchte ich dir ein Denkmodell vorstellen, das dir helfen kann, deinen Alltag besser zu strukturieren und letztendlich Zeit für deine eigenen Interessen und Projekte zu gewinnen. Es geht um das Vier-Säulen-Modell im Haushalt und letztlich in unserem Alltag. Für mich ist “Haushalt” ein recht unbestimmter Begriff für so ein komplexes Thema, so dass ich ihn in vier Bereiche zerlegt habe. Diese vier Bereiche – oder auch Säulen – sind essenziell für unser tägliches Leben und beinhalten:

  1. Die täglichen Arbeiten wie Essen, Kochen, Geschirrspülen und Wäsche waschen und die ständig präsent sind, weil sie unsere Grundbedürfnisse erfüllen.
  2. Das Putzen, das nicht immer oberste Priorität hat und erst dann zum Problem wird, wenn es zu lange aufgeschoben wird.
  3. Das Ausmisten und Entrümpeln, welches sich ebenfalls lange aufschieben lässt und erst dann wichtig wird, wenn sich zu viel angesammelt hat.
  4. Der mentale Ballast, der uns ständig begleitet und bei allem, was wir tun, vorhanden ist.

Diese vier Säulen gehören zum Leben dazu und stellen uns in unserem Alltag vor unterschiedliche Herausforderungen. Je nach Lebensphase haben bestimmte Bereiche eine höhere Priorität und beeinflussen sich gegenseitig. Sie erfordern Zeit, Kraft und Energie, um unser Leben in Gang zu halten.

Für kreative Menschen, die schreiben oder anderweitig kreativ sein möchten, kann dieser Alltag jedoch hinderlich sein.

Wie also finden wir Wege, um trotzdem kreativ arbeiten zu können?

Ich erinnere mich an meine eigene Erfahrung: Früher wollte ich am liebsten jede Minute meines Lebens an der Nähmaschine verbringen. Ich hatte ständig neue Ideen für immer neue Nähprojekte und konnte es gar nicht erwarten, mich nach der Schule oder Arbeit endlich wieder an meine Nähmaschine zu setzen und bis spät in die Nacht meine Ideen zu verwirklichen.

Die alltäglichen Herausforderungen und vor allem der Haushalt waren mir einfach nur lästig, weil sie mich daran hinderten, kreativ zu sein. Lange habe ich nicht erkannt, dass ich mir mit dieser Einstellung nur selbst schade. Est als ich gelernt hatte, zu akzeptieren, dass der Alltag zu unserem Leben gehört, konnte ich damit umgehen.

Deshalb teile ich hier meine Gedanken und Erfahrungen und möchte dich dazu inspirieren, dein kreatives Potential trotz der alltäglichen Herausforderungen auszuschöpfen.

Einer meiner “Tricks” mit denen ich mir meine Alltagsaufgaben “schöndenken” kann, ist die gedankliche Aufteilung des Haushalts in vier Säulen.

Vier Säulen deshalb, weil jede für einen in sich abgeschlossenen Bereich mit einer wichtigen Funktion im Haushalt steht und keine davon fehlen darf.

Warum definiere ich den Haushalt in vier Säulen?

Wie bei jeder großen, überwältigenden Aufgabe hilft es mir auch hier, sie gedanklich zu strukturieren. Die Menge der Aufgaben wird dadurch zwar nicht geringer, aber dafür überschaubarer. Mir hilft diese Strukturierung, um die Aufgaben besser zu managen und sie meinem aktuellem Energielevel und Zeitbudget entsprechend einzutakten.

Wie meine ich das?

Ich kann mich bewusst dafür entscheiden, jeder der 4 Säulen mal mehr, mal weniger Raum zu geben. Ich kann die Entscheidung treffen, mal eine der Säulen ganz bewusst etwas nach hinten zu stellen, aber auch, mal für eine Weile auf diesem Gebiet durchzupowern.

Wie du gleich sehen wirst, bietet nicht jede Säule gleich viel Möglichkeiten, sie zu verschieben, ohne dass der Stress hinterher umso größer ist.

Hier ist meine Definition der Haushaltssäulen:

Säule 1: Tagesaufgaben

Dazu gehört alles, was nötig ist, um unser tägliches Leben unmittelbar zu sichern. Also Einkaufen, Essen zubereiten, Wäsche waschen, Geschirr spülen. Das, was wir ohnehin täglich machen (weil es nicht anders geht). Diese Aufgaben lassen sich nicht oder nur unwesentlich verschieben.

Natürlich können wir auch auswärts essen, unsere Wäsche in die Reinigung geben oder das Wäschewaschen aufschieben, bis der Kleiderschrank leer ist. Aber ich glaube du weißt, wie es gemeint ist. Es geht hier um Aufgaben, die täglich einfach dazugehören.

Diese Dinge “vergessen” wir nicht. Wir sorgen schon von selbst dafür, dass der Kühlschrank voll ist (oder der Pizzabote kommt), dass wir etwas zum Anziehen haben und dass wir irgendwo eine saubere Kaffeetasse finden.

Säule 2: Der Hausputz

Das Putzen lässt sich im Gegensatz zur Säule 1 schon mal verschieben. Wenn wir einen Tag nichts zu essen haben, merken wir es. Nicht zu putzen, ist da schon weniger auffällig. Irgendwann werden wir durch Staubmäuse oder den klebrigen Fußboden daran erinnert, dass hier mal wieder eine Putzaktion fällig ist. Aber theoretisch lässt es sich eine ganze Zeit ohne Putzen aushalten – wie wohl man sich damit fühlt, ist eine andere Sache.

Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass viele kleine und kurze Putzaktionen effektiver und effizienter sind als wenige große, geht es natürlich auch anders. Das Putzen kann schon mal aufgeschoben und später in einem Putz-Rundumschlag nachgeholt werden.

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Säule 3: Das Ausmisten

Organisieren, Aufräumen, Ausmisten, Entrümpeln: Dafür zu sorgen, dass im eigenen Haushalt alles seinen Platz hat, schnell gefunden wird und Ungenutztes aussortiert wird, ist idealerweise ein laufender Prozess. Anderenfalls sammelt sich im Haus vieles an, was nicht mehr benötigt wird. Auch hier gilt: Regelmäßig ist gut, aber es geht auch anders.

Auch das Entrümpeln kann man bündeln und in einem Schwung erledigen. Ob es ratsam ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Denn jedes noch so ausgeklügelte Ordnungssystem bricht irgendwann auseinander, wenn immer nur Dinge dazukommen und nichts das Haus verlässt.

Säule 4: Die mentale Haushaltsführung

Mental Load, die mentale Belastung – das ist eine Säule, die jeder kennt, die aber meistens nicht direkt dem Haushalt zugeordnet wird. Aber es fließt doch eine ganze Menge mentale Energie in die oft unterschätzte organisatorische Seite des Lebens. Zu dieser Säule zählt für mich alles, was unsere Aufmerksam in Bezug auf den Haushalt erfordert. Beispielsweise daran zu denken, dass …

… die Müllbehälter zum Abfuhrtermin vor das Haus gestellt werden.

… der Stromzähler zum Termin abgelesen wird und die Daten an den Versorger übermittelt werden (oder man zum Ablesetermin zu Hause ist).

… nach der Glasfaserverlegung der Internetanbieter gewechselt hat und der neue Router zum Stichtag eingerichtet wird.

… die Einkaufsliste geschrieben wird.

… der tropfende Wasserhahn repariert wird.

Auch diese Aufgaben lassen sich in der Regel nicht verschieben.

Wie sich die vier Haushaltssäulen gegenseitig beeinflussen

Natürlich stehen die vier Haushaltssäulen in einem engen Zusammenhang zueinander und idealerweise bekommt jede Säule regelmäßig Aufmerksamkeit. Denn gerade die “verschiebbaren” Säulen 2 und 3 erleichtern die anderen beiden Säulen.

Beispielsweise erleichtern Ordnung und eine gute Organisation das Putzen ungemein, da nicht so viel herumsteht und erst weggeräumt werden muss.

Nur ein Beispiel aus meiner früheren Nähphase.

Damals kopierte man die Schnittmuster auf den Stoff, indem man die Umrisse mit einem sogenannten Heftfaden markierte, den man hinterher in viele kleine Stücke zerschnitt. Diese kleinen Fädchen fanden sich später überall in meinem Zuhause wieder, weil ich mir oft nicht die Zeit nahm, sie gleich nach dem Nähen wegzusaugen.

So waren Nähschnipsel, Stoffreste, Nähstaub ständig in der ganzen Wohnung verteilt. Auch die Nähmaschine ließ ich aufgebaut stehen.

Klar störte mich das, aber es erschien mit einfach zu umständlich und zeitaufwändig, jedes Mal nach dem Nähen alles wegzuräumen.

Heute zwinge ich mich dazu, die benutzten Utensilien meines kreativen Schaffens wieder zu verstauen, auch wenn es mir auch jetzt nicht immer leicht fällt. Mir ist klar, dass dieser kleine Zeitgewinn des “alles aufgebaut lassen” insgesamt mehr Zeit kostet, wenn ich später alles hin- und herräumen muss.

Und klar, wenn wir Ordnung halten und alles an seinem Platz ist, bekommen wir auch unsere Tagesaufgaben und den Mental Load, die Säulen 1 und 4, besser in den Griff weil wir alles griffbereit haben und nicht lange zum Beispiel nach Unterlagen suchen müssen.

Meine Tipps, wie du die einzelnen Haushaltssäulen stärken kannst

Säule 1: Für die Säule 1 habe ich die naheliegenden Tipps ja bereits oben genannt – und ich bin sicher, nichts davon ist neu für dich: Lieferservice, unterwegs essen, Wäscheservice.

Säule 2: Mir hilft es, wenn ich mir unangenehme Dinge angenehm gestalte. In Bezug auf das Putzen findest du hier auf dem Blog einige Anregungen. Zum Beispiel nutze ich seit fast 2 Jahren eine Haushalts-App, die wirklich Spaß macht. In meinem Blogartikel Haushalts-Challenge mit der Tody-App: In 7 Schritten zur entspannten Putzroutine erkläre ich genau, wie es funktioniert.

In meinem Workbook Bye-bye Putzfrust! findest du weitere 13 Ideen, mit denen ich mir das unvermeidliche Putzen „versüße“. Vielleicht ist auch dein „Gamechanger“ dabei?

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Säule 3: Auch hier kann ich dir einen Blogartikel empfehlen. Denn: Ich habe vor einiger Zeit eine 365-Tage-Aufräum-Challenge absolviert. Naja, 365 Tage sind es nicht geworden, aber das ist auch in Ordnung. Aber lies selbst: Jeden Tag ein Teil aussortieren – so lief meine Aufräumchallenge im Jahr 2021.

Keine Idee, wohin mit dem aussortierten Zeug? Dann findest du hier bestimmt einige Ideen: Wohin mit aussortierter Kleidung, mit Büchern, DVDs und Haushaltsgegenständen?

Wenn du die Sache lieber mit Profi-Unterstützung angehen willst, dann schau dir doch mal dieses Angebot von Minimalismus-Queen Uli Pauer an: Uli Pauers 30-Tage-Challenge.

Säule 4: Leider ist es so, dass uns die Aufgaben dieser Säule regelrecht vor uns hertreiben, weil sie sich nur selten nach unserem Terminkalender richten. Und auch wenn es in dieser Säule um Haushaltsaufgaben geht – unser Leben hält ja noch weiteren Mental Load für uns bereit.

Wir müssen da einfach durch. Mein Tipp: Immer alles aufschreiben und dafür sorgen, dass du an die Termine erinnert wirst. Das hilft schon, um die Sache nicht so präsent in unserem Bewusstsein zu haben.

Eine coole Methode, wenn dich das Gedankenkarussel so richtig lahmlegt: Mach einen Braindump. Das ist eine Technik, bei der du all deine Gedanken, Ideen, Aufgaben oder Informationen aufschreibst oder digital festhältst, um deinen Geist zu entlasten und organisiert zu bleiben.

Nimm dir ruhig die Zeit, einmal alles aufzuschreiben – damit ist es schon mal raus aus dem Kopf. Wenn du mehr über diese Methode wissen möchtest, kann ich dir diese Podcastfolge des Multipreneur-Podcasts von Julia Mack empfehlen: #73 – Mein Quick Tipp, wenn du von deinen Aufgaben mal wieder komplett überfordert bist.

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Astrid Engel

Hey, ich bin Astrid. Auf meinem Blog dreht sich alles um Struktur, Planung, Zeitmanagement und Organisation für Scannerpersönlichkeiten, Multitalente, Multipotentialite und kreative Chaoten. Nenne uns, wie du willst – für mich sind wir einfach „Scanner“.

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4 Kommentare

  1. Cooler Beitrag und ein spannender Blickwinkel. Für mich war – vor allem das Putzen – eine gedankliche und lästige Dauerschleife, die mich im Hintergrund belastete. Und dann habe ich ineinem Deiner Blogbeiträge (ich glaube es war ein 12von12) Deinen Sauger gesehen, recherchiert und gekauft. Wir haben nämlich so ein Mega-Ding, das tief reinigt, aber mit Wasser funktioniert und das ist ein Aufwand, den ich etwas scheue. Dieser kleine Akkusauger hat alles, wirklich alles verändert. Ich muss den Staubmäusen nicht mehr zusehen, wie sie sich versammeln, sondern gehe einfach fix durch die Wohnung und zack, ist alles wieder gut. Kleines Gerät, große Wirkung 🙂 Ich bin zwischen auch besser im Aufräumen und im Entrümpeln sowieso wegen des begrenzten Platzangebots. Das hat durchaus Vorteile 🙂

    Liebe Grüße, Marita

    Antworten
    • Ach echt, das habe ich geschafft, liebe Marita? Ich erinnere mich an das Foto, an diesem Tag hatte ich die Beleuchtungsfunktion entdeckt 🤣
      Bei so einem kleinen, leichten und wendigen Teil ist die Hürde zum Saugen wirklich mega niedrig, genau das Richtige für mich und meine Putz-Quickies.
      Obwohl so ein Tiefenreiniger auch mal wieder zum Einsatz kommen darf, bisher habe ich ihn aber immer ausgeliehen.
      Danke und bis zum nächsten Mal.
      Liebe Grüße – Astrid

      Antworten
  2. Den Haushalt in vier Säulen aufteilen … eine spannende Idee👍🏼Und die Säule „Putzen“ versüße ich mir immer mit Podcasts oder Hörbüchern. Dann geht das gleich viel leichter!
    LG und danke für diesen echt inspirierenden Blogartikel💝

    Antworten
    • Danke liebe Monika,
      genau, die „Putzsäule“ ist auch bei mir Podcast-Zeit. Eine tolle Erfindung. In einer Umfrage habe ich gerade erfahren, dass nur ca. 6 % der Frauen zwischen 50 und 64 regelmäßig Podcast hören – wir (ich bin jedenfalls in dieser Altersklasse) gehören also dazu!
      Liebe Grüße

      Antworten

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