Kennst du das? Du machst einen dieser beliebten Online-Persönlichkeitstests – und das Ergebnis fühlt sich irgendwie… treffend an. Oder zumindest ein bisschen. So ähnlich wie ein Horoskop: Man glaubt nicht wirklich dran, aber ein Teil davon scheint doch zu passen. Genau so ging es mir mit den Persönlichkeitstests. Und weil ich neugierig bin, habe ich es nicht bei einem Versuch belassen.
Vor einem Jahr habe ich zum ersten Mal einen Test auf 16Personalities gemacht, einem der bekanntesten Online-Persönlichkeitstests auf Basis des Myers-Briggs-Typenindikators (MBTI). Mein Ergebnis damals: Ich bin eine Virtuosin (ISTP-T). Sechs Monate später habe ich den Test wiederholt – und plötzlich war ich ein Advokat (INFJ-T). Und jetzt, ein Jahr später? Ich bin ein Architekt (INTJ-T).
Drei Tests, drei verschiedene Persönlichkeitstypen. Wie jetzt? Bin ich wirklich jedes Mal eine andere Person?
Lass uns das mal genauer anschauen.
Januar 2024: Die Virtuosin (ISTP-T) – Ich als pragmatische Macherin?
Beim ersten Test war ich eine Virtuosin (ISTP-T). Laut Beschreibung sind Virtuosen praktisch veranlagt, experimentierfreudig und anpassungsfähig. Sie probieren gerne Neues aus und haben eine gewisse Abenteuerlust – ob im Beruf, in Hobbys oder im Alltag.
Das klang… irgendwie ganz nach mir – oder? Ich mag Struktur und Planung. Einfach mal drauflos machen? Klingt schön, aber entspricht nicht unbedingt meiner Art. Trotzdem: Manche Aspekte passten. Ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren – zumindest in einem gewissen Rahmen.
Damals dachte ich: „Okay, vielleicht ist das ja einfach meine spontane Seite, die da rauskommt.“

Juni 2024: Der Advokat (INFJ-T) – Plötzlich tiefgründig und idealistisch?
Sechs Monate später habe ich den Test erneut gemacht – und das Ergebnis war ein völlig anderer Persönlichkeitstyp: Advokat (INFJ-T)
Das bedeutet: Idealistisch, visionär, sehr auf Werte bedacht. Advokaten sind laut Beschreibung Menschen, die eine tiefere Bedeutung in allem suchen, sich für das Wohl anderer einsetzen und sich oft in kreativen oder beratenden Berufen wohlfühlen.
Interessant, dachte ich. War ich im Januar wirklich noch die pragmatische Macherin und nun plötzlich eine tiefsinnige Idealistin?
Doch beim genaueren Hinschauen fiel mir auf: Es gab Überschneidungen. Die „Introvertiertheit“, die ich im ersten Test hatte, war geblieben. Auch die analytische Ader tauchte wieder auf, nur diesmal in Kombination mit Intuition und Prinzipientreue. Vielleicht spiegelte dieses neue Ergebnis eher eine Phase wider, in der ich mich befand?

Februar 2025: Der Architekt (INTJ-T) – Ein bisschen von allem?
Jetzt, ein weiteres halbes Jahr später, habe ich den Test wiederholt – diesmal mit dem Ergebnis Architekt (INTJ-T).
Architekten gelten als strategische Denker, die gerne langfristig planen, logisch vorgehen und gerne eigene Wege gehen.
Hier hatte ich plötzlich eine Mischung aus meinen vorherigen Ergebnissen:
- Die analytische Seite der Virtuosin – aber weniger impulsiv.
- Die tiefgründige, idealistische Seite des Advokaten – aber mit einem stärkeren Fokus auf Logik und Struktur.
Langsam wurde mir klar: Es geht gar nicht darum, dass ich jedes Mal eine völlig andere Persönlichkeit habe. Vielmehr bewegen sich meine Werte und Eigenschaften in einem bestimmten Spektrum – und je nach Lebensphase oder Situation schwankt das Ergebnis.

Was bedeuten diese Tests jetzt für mich?
Drei Erkenntnisse habe ich daraus gewonnen.
#1 – Meine einzige Konstante: Ich bin introvertiert – und das ist völlig okay!
Ein Punkt, der sich durch alle drei Tests zog: Ich bin introvertiert, und zwar ziemlich deutlich.
Introvertierte Menschen bevorzugen meist tiefere Gespräche statt Smalltalk, fühlen sich in kleinen Gruppen wohler als auf großen Partys und tanken Energie, wenn sie allein sind. Das hat sich auch in meinem Alltag bestätigt.
Allerdings bedeutet das nicht, dass ich Menschenmengen meide – ich liebe es, auf großen Veranstaltungen oder Feiern zu sein. Aber nach ein paar Stunden brauche ich definitiv eine Pause für mich.
#2 – Persönlichkeit ist nicht in Stein gemeißelt
Dass meine anderen Merkmale nicht so stabil waren, zeigt für mich vor allem eins: Persönlichkeit ist flexibel.
Vielleicht war ich Anfang 2024 in einer Phase, in der ich pragmatischer unterwegs war. Vielleicht hat mich Mitte 2024 eine eher tiefsinnige, reflektierende Phase geprägt. Und aktuell liegt mein Fokus mehr auf langfristiger Planung.
Das bedeutet aber nicht, dass ich „mal so, mal so“ bin – sondern eher, dass bestimmte Eigenschaften in unterschiedlichen Lebenssituationen stärker oder schwächer ausgeprägt sind.
#3 – Tests sind eine Momentaufnahme – aber sie können Denkanstöße geben
Nehmen wir Persönlichkeitstests also ernst oder nicht?
Für mich sind sie eher ein Spiegel als eine feste Diagnose. Sie zeigen uns, welche Tendenzen gerade in unserem Leben eine Rolle spielen. Aber sie legen uns nicht auf eine feste Identität fest.
Vielleicht ist das auch das Spannende an solchen Tests: Sie helfen uns, über uns selbst nachzudenken. Und manchmal ist das viel wertvoller als das eigentliche Ergebnis.
Und jetzt du: Was sagt dein Test über dich?
Hast du schon mal einen Persönlichkeitstest gemacht? Warst du überrascht vom Ergebnis? Hat es dich inspiriert oder hast du es eher als unterhaltsame Spielerei gesehen?
Schreib’s mir in die Kommentare – ich bin gespannt, welche Erfahrungen du damit gemacht hast! 😊
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