Wie du in 5 Schritten einen flexiblen Putzplan entwickelst

9. August 2022
Flexiblen Putzplan entwickeln

Der Haushalt und ich – das war immer eine Hassliebe. Einerseits habe ich es um mich herum gern sauber und aufgeräumt. Andererseits tut es mir oft leid um die Zeit, die ich dafür aufwenden muss. In diesem Blogartikel habe ich darüber berichtet, wie ich im Jahr 2015 einen flexiblen Putzplan entwickelt habe, den ich bis heute anwende. Und das will etwas heißen! Wir Scannerpersönlichkeiten sind nicht gerade dafür bekannt, unsere Routinen konsequent und unverändert beizubehalten …

Kern meiner Methoden des flexiblen Putzplans ist eine 15-Minuten-Challenge:

  • Ich stelle mir einen Timer auf 15 Minuten
  • In diesen 15 Minuten erledige ich hochkonzentriert eine oder mehrere Putzaufgaben, die sich in dieser Zeit umsetzen lassen
  • Anschließend hake ich die Aufgaben in meiner Liste ab
  • Diese 15-Minuten-Challenge erledige ich an jedem Wochentag, ohne Ausnahme – und zwar gleich morgens!

Damit ist natürlich nicht der gesamte Hausputz erledigt, aber ich verhindere mit dieser Routine, dass sich zu viel Unerledigtes auftürmt. Und ich kann sie so anwenden, dass ich auch die stressigsten Phasen überstehe, ohne dass der Haushalt sich zur zusätzlichen „Baustelle“ entwickelt.

Die große Putz-Challenge!

Hier sind 5 ultimative Putz-Hacks für dich, mit denen das Saubermachen schnell geht und Spaß macht. Du wirst sie lieben – versprochen!

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Wenn du deinen eigenen flexiblen Putzplan entwickeln möchtest, empfehle ich dir folgende Schritte:

Schritt 1: Entwickle eine positive Einstellung zum Putzen

Bei mir war dieser erste Schritt die wichtigste Voraussetzung, um meinen flexiblen Putzplan entwickeln zu können. Die folgenden Überlegungen stellte ich an:

Innere Widerstände gegen das Putzen überwinden

Zunächst musste ich meine inneren Widerstände gegen die zeitraubende Hausarbeit aufgeben. Ich lernte zu akzeptieren, dass der Haushalt und das Putzen immer zu meinem Alltag gehören werden und entschied mich dafür, mich nur noch auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Denn die Hausarbeit selbst finde ich gar nicht so unangenehm. Ganz im Gegenteil:

  • Wo sonst habe ich so schnell Erfolgserlebnisse? In kurzer Zeit bringe ich ein Fenster, einen Fußboden oder ein stumpfes Spülbecken zum Strahlen. Bingo!
  • Während des Putzens kann ich gedanklich wunderbar entspannen und über alles Mögliche nachdenken. Die Abläufe kenne ich ja.
  • Ich kann dabei Podcasts und Hörbücher hören.

Inzwischen habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, dass ich immer wieder Kraft und Zeit in den Hausputz investieren muss. Entziehen kann ich mich dem Thema nicht. Aber es liegt an mir, mit welcher Einstellung ich an die Sache herangehe.

Genau diese Überlegungen empfehle ich dir auch. Hast du innere Widerstände gegen das Putzen? Wenn ja: Kannst du der Hausarbeit schöne Seiten abgewinnen?

Viele kleine Schritte statt „Rundumschlag“

Mindestens ebenfalls so wichtig war der folgende Mindshift für mich:

Bisher kannte ich das Putzen nur als Großprojekt. Zum Beispiel raumweise von oben nach unten, von hinten nach vorn. Wenn das Bad dran ist, dann komplett. Oder: Wenn Fensterputzen, dann alle Fenster. Damit ist die Hürde, überhaupt anzufangen, natürlich enorm. Und unterm Strich macht man auf diese Weise mehr als bei meiner flexiblen Methode. Denn man putzt jedes Mal auch Bereiche, die nach meinem flexiblen Putzplan vielleicht noch gar nicht dran gewesen wären.

Kein Thema für dich? Dann übersping diesen Punkt einfach und gehe weiter zu Schritt 2. Zeit gespart!

Schritt 2: Zerlege die große Aufgabe „Hausputz“ in Teilaufgaben

Im nächsten Schritt überlegst du, welche Putzaufgaben in deinem Haushalt überhaupt zu erledigen sind. Ich empfehle dir, wirklich nur Putzaufgaben zu erfassen, die nicht täglich anfallen.

Würdest du auch tägliche Routineaufgaben wie z.B. das Ein- und Ausräumen der Geschirrspülmaschine, Einkaufen, Wäschewaschen, Kochen, Bettenmachen, Müll rausbringen etc. mit aufnehmen, wäre dein flexibler Putzplan ja nur mit Arbeiten gefüllt, die du ohnehin erledigt hättest.

Ich bin so vorgegangen: Ich habe eine Excelliste mit mehreren Arbeitsblättern angelegt, für jeden Raum ein extra Arbeitsblatt. Dort habe ich alle Tätigkeiten erfasst, die in diesem Raum anfallen. Wichtig: Ich habe schon von vornherein darauf geachtet, dass sich diese Aufgaben in maximal 15 Minuten erledigen lassen. Zum Beispiel im Bad:

  • Waschbecken und Armatur putzen
  • Waschbecken-Armatur entkalken
  • Spiegel putzen
  • WC innen und außen reinigen
  • Badewanne putzen

Was länger dauert als 15 Minuten wird aufgeteilt, zum Beispiel so:

  • Duschkabine, Glas außen putzen
  • Duschkabine, Innenraum und Duscharmatur reinigen
  • Duschkabine, Abfluss reinigen

Oder:

  • Kühlschrank reinigen – Innenraum
  • Kühlschrank reinigen – Gemüsefach und Tür
  • Kühlschrank Edelstahlfront abwischen und ölen

Oder:

  • Dunstabzugshaube Glasfläche putzen
  • Dunstabzugshaube Kohlefilter wechseln
  • Dunstabzugshaube Fettfilter reinigen
  • Dunstabzugshaube Edelstahlfläche abwischen und ölen

Welche Aufgaben bei dir anfallen, weißt du selbst am besten. Falls du eine Anregung benötigst, kannst du dir auch aus dem Internet eine Putzplan-Vorlage herunterladen. Du musst die Aufgaben dann nur noch in 15-Minuten-Teilaufgaben zerlegen.

Meine Liste hat sich im Laufe der Jahre immer wieder geändert – beispielsweise nach dem Renovieren oder wenn neue Möbel ins Haus kamen.

Schritt 3: Wie oft willst du die einzelnen Putzaufgaben ausführen?

Im Schritt 3 legst du fest, wie oft jede einzelne Aufgabe ausgeführt werden soll. Auch das ist sehr individuell und hängt beispielsweise davon ab, wie groß deine Wohnung ist, von deinen Reinlichkeitsbedürfnissen, ob du Kinder oder Haustiere hast und wie du deine Wohnung nutzt.

Ich habe auf jedem Arbeitsblatt meiner Excel-Tabelle folgende Spalten angelegt: wöchentlich, 14-tägig, monatlich, ¼-jährlich, halbjährlich, jährlich. Dann habe ich für jede Aufgabe in der entsprechenden Spalte ein Kreuz gesetzt.

Diese Eintragung kannst du jederzeit ändern. Es geht vor allem darum, einen groben Rahmen für die Häufigkeit der einzelnen Aufgaben festzulegen. Ich halte mich nicht exakt daran und passe die Reinigungsintervalle bei Bedarf an.

Du kannst auch eine einzige Spalte anlegen und dort zu jeder Teilaufgabe die Reinigungsintervalle in Tagen, Wochen oder Jahren angeben:

  • Fußboden swiffern                      4 Tage
  • Fußboden wischen                      1 Woche
  • Fußboden Fugen reinigen         1 Jahr

Schritt 4: Lege das „Erledigt-Feld“ für die Motivation an (optional)

Ganz rechts in meiner Excel-Tabelle befindet sich die allerwichtigste Spalte – zumindest für mich: Dort füge ich das Datum ein, an dem ich die Aufgabe erledigt habe. Das Datum aktualisiere ich ganz einfach mit der Tastenkombination „Strg+.“

Du kennst vielleicht die Tabellen in den Sanitärräumen mancher Schnellrestaurants oder Raststätten. Dort hängt eine Liste aus, auf der zu sehen ist, wann die letzte Reinigung oder Kontrolle erfolgt ist.

Zwingend notwendig ist das vielleicht nicht – aber für mich ist der Datumseintrag so etwas wie das Abhaken einer Checkliste. Ich liebe diese Belohnung!

Wenn du keine Lust hast, die Erledigung zu dokumentieren, musst du es nicht. Der flexible Putzplan funktioniert trotzdem. Wichtig ist nur, dass du dir täglich mindestens 15 Minuten Zeit zum Putzen nimmst. Mir hilft die Excel-Liste, die Übersicht über alle Aufgaben zu behalten, aber es geht bestimmt auch ohne. Ich tracke einfach gern …

Schritt 5: Wie du deinen flexiblen Putzplan konkret umsetzt

Wenn du jetzt die Schritte 1-4 erledigt hast, kannst du deinen Putzplan flexibel anwenden. Ich mache es so:

Meine 15-Minuten-Challenge – in der Woche jeden Morgen, bevor ich zur Arbeit gehe – lasse ich niemals ausfallen. In dieser Zeit erledige ich eine oder mehrere der Aufgaben aus meiner Liste – so viel wie ich schaffe. Anschließend hake ich die Aufgabe ab (aktualisiere also das „Letzte-Reinigung-Datum in meiner Excel-Tabelle).

Mehr ist natürlich immer möglich. Manchmal werden aus den geplanten 15 Minuten auch 20, 30 oder noch mehr. Je nach meinem Zeitbudget. Oder ich erledige am Wochenende weitere Putzaufgaben.

Das Beste aber ist: Ich kann meinen flexiblen Putzplan an mein aktuelles Zeitbudget anpassen. Und zwar so:  

Normal-Modus: In „normalen Zeiten“ versuche ich, den Plan für die Woche schon am Anfang der Woche festzulegen. Es kommt aber auch vor, dass ich mich morgens noch für eine andere Aufgabe umentscheide. Was am folgenden Wochenende vielleicht noch dazukommt, entscheide ich meistens erst kurz vorher.

Stress-Modus: In stressigen Zeiten fällt die 15-Minuten-Challenge natürlich nicht aus. Niemals! Wenn ich merke, dass ich tatsächlich nicht mehr als die täglichen 15 Minuten erübrigen kann, schalte ich in den „Stress-Modus“ um:

Ich plane von Tag zu Tag. Ich nehme mir für den folgenden Tag nur Aufgaben vor, die mir als besonders dringend aufgefallen war. Also solche Dinge, die mich früher gnadenlos gestresst hätten. Da ich jetzt aber weiß, dass ich mich am Folgetag gleich früh darum kümmern werde, bleibe ich entspannt. Kleinigkeiten, also Aufgaben mit einer Dauer von maximal 2 Minuten, erledige ich gleich. In besonders stressigen Zeiten mache ich also nur das Allernötigste. Was liegengeblieben ist, wird nachgeholt, sobald sich die Lage wieder entspannt hat.  

Bei dir kann die tägliche 15-Minuten-Challenge auch eine 20 … 25 … oder 30-Minuten-Challenge sein. Probiere am besten aus, was für dich am besten funktioniert.

Den flexiblen Putzplan automatisieren – ja oder nein?

Vielleicht fragst du dich jetzt, ob es praktisch ist, den flexiblen Putzplan in einer Excel-Liste zu führen.

Anfangs hatte ich tatsächlich vor, mir für die anstehenden Aufgaben Erinnerungen einzustellen, wenn sie dran sind. Das ist nur daran gescheitert, dass ich mich nicht für ein passendes Tool entscheiden konnte. Ich bin im Nachhinein auch ganz froh darüber. Wer kann in ohnehin stressigen Zeiten auch noch aufploppende Putzerinnerungen gebrauchen?

Für mich ist es ein großer Vorteil, dass mir mein flexibler Putzplan auf einen Blick eine Übersicht über alle anstehenden Aufgaben verschafft, mir aber gleichzeitig die Freiheit lässt, nach individueller Notwendigkeit zu entscheiden. Mir genau das herauszupicken, was ich aktuell am wichtigsten finde. Oder auch das, worauf ich gerade Lust habe.

Ich habe mir meinen flexiblen Putzplan zwar noch nie ausgedruckt, aber auch das wäre problemlos möglich.

Aber: Aktuell teste ich gerade die kostenlose Putzplan-App Tody, die es für Android und für Apple gibt. Ich übertrage nach und nach Aufgaben aus meiner Excel-Liste in die App und hinterlege die Reinigungsintervalle. Jede erledigte Aufgabe wird abgehakt. Noch kann ich nicht einschätzen, ob Tody für mich ebenso gut funktioniert wie die Excel-Liste oder sogar noch besser. Dann würde ich natürlich auf Tody umsteigen.

Doch egal ob Excel-Tabelle oder Tody-App – die Basis für beide Systeme ist die Vorarbeit. Die Schritte 1 bis 3 solltest du erledigt haben. Dann ist es fast egal, wie du deinen flexiblen Putzplan in der Praxis umsetzt.

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Über mich

Astrid Engel

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