Welche Motivation steckt hinter deinem Sidebusiness? Geht es dir um Freude und Leidenschaft, ist es der Wunsch nach Anerkennung oder finanzielle Notwendigkeit? Anders gefragt: Überwiegt bei dir die intrinsische Motivation oder eher die extrinsische? Davon hängt ab, wie du dein Sidebusiness gestalten kannst – und nicht zuletzt deine Work-Life-Balance als Sidepreneur:in.
Was intrinsische Motivation von der extrinsischen Motivation unterscheidet
Intrinsische Motivation ist eine innere Antriebskraft, die Menschen dazu veranlasst, eine Aufgabe aus eigenem Antrieb und Freude daran zu erledigen. Sie orientiert sich an dem eigenen Interesse an der Tätigkeit selbst, nicht an äußeren Erfordernissen, Druck oder Verpflichtungen.
Bei extrinsischer Motivation ist das Gegenteil der Fall. Wer extrinsisch motiviert ist, handelt nicht aus eigenem Antrieb heraus sondern aufgrund äußerer Faktoren wie Belohnungen, Strafen, Anerkennung und sozialem Druck.
Im Sidebusiness kann extrinsische Motivation sowohl positiv als auch negativ wirken. Auf der positiven Seite kann die Aussicht auf ein höheres Einkommen und Anerkennung für erfolgreiche Arbeit motivieren, hart zu arbeiten und ein erfolgreiches Geschäft aufzubauen.
Zu viel Fokus auf extrinsische Faktoren kann allerdings auch bedeuten, dass der Spaß und die Leidenschaft für das Business verloren geht und man sich ausschließlich auf die Belohnungen konzentriert. Dies kann dazu führen, dass man sich auf die falschen Dinge konzentriert und den Blick für das Wesentliche verliert.
Umso wichtiger ist eine gesunde Balance aus intrinsischer und extrinsischer Motivation, um ein erfolgreiches und langlebiges Sidebusiness aufzubauen. Schauen wir uns das am besten mal an den folgenden Beispielen an.
5 Beispiele für Motivation im Sidebusiness
Die Gründe dafür, ein Sidebusiness zu haben, sind vielfältig. Sie können auf intrinsischer und auf extrinsischer Motivation beruhen oder beide Komponenten beinhalten. Hier sind die häufigsten Gründe für ein Sidebusiness:
Grund 1: Du willst dir ein Vollzeit-Business aufbauen
Du bist in deiner Festanstellung unzufrieden, weil du dich unterfordert oder überfordert fühlst, weil du mit dem Gehalt nicht zufrieden bist, weil du generell nicht in einem starren Rahmen arbeiten sondern „dein eigenes Ding“ machen willst. Dein Sidebusiness startest du mit dem Ziel, so schnell wie möglich die Festanstellung zu verlassen und von deiner Selbstständigkeit zu leben.
Hier halten sich intrinsische und extrinsische Motivation die Waage. Die Umstände in der Festanstellung üben einen gewissen Druck von außen auf, an deiner Situation etwas zu ändern. Die Motivation, die ungeliebte Situation zu überwinden, ist aber eher intrinsisch.
Grund 2: Du benötigst ein zusätzliches Einkommen
Du bist in deiner Festanstellung zwar grundsätzlich zufrieden, aber du benötigst zusätzliche Einkünfte, weil du anderenfalls deine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen kannst. Das kann beispielsweise in der aktuellen Energiekrise der Fall sein, wenn deine Nebenkosten sich verdoppelt haben oder die Anschlussfinanzierung für deinen Immobilienkredit nicht mehr zu den bisherigen Konditionen zu bekommen ist. Hier ist die Motivation für dein Sidebusiness ausschließlich extrinsisch.
Grund 3: Du möchtest dir Wünsche erfüllen
Auch hier bist du in deiner Festanstellung zwar zufrieden, möchtest dir aber Wünsche erfüllen, für die dein Lohn oder dein Gehalt nicht reicht. Sei es dein Traumauto, eine zusätzliche Urlaubsreise, ein Sabbatical, eine Weiterbildung oder eine Brustvergrößerung – the sky is the limit. Hier ist ganz klar: Du bist intrinsisch motiviert.
Grund 4: Du bist Frugalist
Wenn dein Ziel ist, mit 40 finanziell ausgesorgt zu haben, ordnest du diesem Ziel bis dahin alles unter. Du versuchst, so viel Geld wie möglich zu verdienen, und gleichzeitig so wenig wie möglich auszugeben. Wenn das die Motivation für dein Sidebusiness ist, bist du ausschließlich intrinsisch motiviert.
Grund 5: Du möchtest deine Kreativität ausleben
Du bist in deiner Festanstellung grundsätzlich zufrieden, aber bestimmte Aspekte deiner Persönlichkeit kommen in deiner Arbeit zu kurz. Du startest dein Sidebusiness weniger aus der Motivation heraus, zusätzliches Einkommen zu generieren sondern vor allem, um die eigene Kreativität auszuleben. Du möchtest in deinem Sidebusiness zwar erfolgreich sein, auch finanziell, aber du hast nicht vor, es zu einem Vollzeit-Business auszubauen. In dieser Konstellation ist dein Sidebusiness ausschließlich intrinsisch motiviert.
Vielleicht erkennst du dich selbst in einer der beschriebenen Konstellationen wieder, vielleicht ist bei dir auch alles ganz anders.
Warum intrinsische Motivation so wichtig für den Erfolg im Sidebusiness ist
Für ein langfristig erfolgreiches Sidebusiness ist eine starke intrinsische Motivation entscheidend. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Sie treibt dich an, auch wenn es Herausforderungen gibt und keine unmittelbaren Belohnungen in Sicht sind. Wenn beispielsweise der Launch deines ersten Onlinekurses nicht so erfolgreich war wie erhofft und du damit kein Geld verdient hast, wirst du nicht entmutigt aufgeben, sondern dein Angebot anpassen und es noch einmal versuchen.
- Wenn dein Sidebusiness auf intrinsischer Motivation basiert, bist du viel eher motiviert, hart zu arbeiten und Probleme zu lösen, um dein Ziel zu erreichen. Es fühlt sich für dich schließlich nicht nach Arbeit an.
- Du gehst unbeirrbar deinen Weg und springst nicht ständig von einer vermeintlichen Superchance zur nächsten, wenn der erste Erfolg auf sich warten lässt. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, langfristig erfolgreich zu sein.
- Du stehst nicht unter Erfolgsdruck. Das ermöglicht dir, Angebote und Möglichkeiten genau zu prüfen und nur das umzusetzen, was genau zu dir passt. Auf dubiose „schnell-reich-werden“-Angebote wirst du nicht reinfallen, wenn du intrinsisch motiviert bist.
Besonders dann, wenn der Grund für dein Sidebusiness von außen kommt, also weil du das Geld benötigst, um über die Runden zu kommen, könntest du dich ein wenig „austricksen“. Versuche, so viel Spaß wie möglich an der Sache zu finden. Das geht auch bei Aufgaben, die auf den ersten Blick überhaupt nicht attraktiv erscheinen. Ich mache es zum Beispiel so:
Aus Aufgaben, die unangenehm oder langweilig sind, mache ich eine „Self-Challenge“. Ich versuche beispielsweise, die Aufgabe in einer besonders kurzen Zeit zu schaffen. Wenn ich es geschafft habe, belohne ich mich. Auf diese Weise habe ich schon die erstaunlichsten Erkenntnisse über mich selbst gewonnen – zum Beispiel, wie viel Spaß es mir macht, Abläufe zu straffen und zu optimieren. Bei angenehmen Aufgaben hätte ich diese Notwendigkeit gar nicht erst gesehen.
Intrinsisch motiviert – bessere Work-Life-Balance im Sidebusiness
Kennst du den Spruch „Wenn du liebst was du tust, wirst Du nie mehr in Deinem Leben arbeiten!“, der vermutlich von Konfuzius stammt?
Ich selbst hatte in meinem Leben fast immer ein Sidebusiness, weil ich neugierig bin und an vielen Dingen Spaß habe – typisch Scannerpersönlichkeit. Natürlich konnte ich mir durch die Einkünfte aus meinem Sidebusiness auch besondere Wünsche erfüllen und meiner Tochter eine besonders gute Ausbildung ermöglichen, aber das war nur der Nebeneffekt. Die Basis dafür habe ich lange vorher geschaffen – und zwar ausschließlich deshalb, weil ich Lust darauf hatte.
Deshalb sehe ich es auch nicht als Minderung meiner Lebensqualität an, dass ich viel arbeite. Alles, was ich mache und womit ich Geld verdiene, macht mir Spaß – jedenfalls meistens.
Die Herausforderung, auch den anderen wichtigen Lebensbereichen ausreichend Raum zu bieten, besteht natürlich trotzdem für mich. Daher lege ich großen Wert auf ein für mich passendes Zeit- und Selbstmanagement.
Genau das empfehle ich dir auch, wenn du ein Sidebusiness hast, egal welche Motivation bei dir dahintersteht. Dauerhaft wird dein Leben mit Sidebusiness nur funktionieren, wenn du deine Gesundheit, deine Beziehung, deine Familie und deine Freunde nicht ständig hintenanstellst.
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