Heute holen wir unser Boot auf dem Wasser und bringen es ins Winterlager. So spät waren wir noch nie dran. Geplant war es eigentlich schon im Oktober, genauer gesagt in der Woche vor unserer Hochzeit. Da kamen wir aber nicht an unseren Trailer heran weil der Parkplatz noch mit den Fahrzeugen von Kreuzfahrern vollgestellt war und anschließend waren wir im Urlaub. Heute also muss es sein, kurz bevor die Marina schließt.
Zufällig war auch der Tag, an dem wir unser Boot ins Wasser brachten, ein 12-von-12-Tag. Ich habe keine besonders guten Erinnerungen an diesen 12. April – hier habe ich den Artikel verlinkt – weil dabei etwas schief gegangen war. Der Trailer war samt Boot ins Wasser gerollt. Hannes musste ins eiskalte Wasser und unterhalb der Wasseroberfläche die Befestigungen lösen.
Paparrazzi-Fotos von dem unmittelbaren Dilemma habe ich nicht gemacht, das erschien mir irgendwie skrupellos. Zumal wir auch einige Helfer hatten, die vielleicht nicht auf dem Bild sein wollten. Hannes hätte allerdings gern ein Bild davon gehabt.
In der Erinnerung an diesen 12. April ist mir etwas mulmig. Hoffentlich geht diesmal alles glatt …
Ich weiß, dass es alles eine Kopfsache ist. Ich brauche jetzt wieder ein positives Erlebnis. Aber von Anfang an. Hier sind meine 12 Bilder des Tages.
Beim Aufstehen fällt mir direkt ein Buch auf meinem Nachttisch ins Auge. Ich hatte es mir gerade in unserem Urlaub gekauft, als wir in Granada die berühmte Festung Alhambra besichtigten. Unser Alhambra-Führer hatte es empfohlen. Ich hatte noch auf dem Rückweg aus dem Urlaub darin gelesen und das war es dann. Schade …
Am Wochenende kümmert sich Hannes um das Frühstück. Diesmal also kein Porridge wie sonst immer an Wochentagen.
Meine Wacken-Gummistiefel werde ich heute benötigen.
Hannes ist schon vorgefahren zur Slipstelle. Ich komme kurz danach an. Der Schwan verschwindet hoffentlich, wenn ich nachher mit dem Boot ankomme.
Das Wetter ist ja glücklicherweise richtig gut. Zwar mit 7°C ziemlich frisch, aber kein Wind, kein Regen, kein Nebel, gelegentlich kommen sogar einige diffuse Sonnenstrahlen durch. Was will man mehr …
Dann fahren wir mit meinem Auto gemeinsam in die einige Kilometer entfernt liegende Marina. Unser Boot ist eins der letzten dort, die anderen sind schon im Winterlager. Meine Aufgabe ist es nun, das Boot zur Slipstelle zu fahren während Hannes mit meinem Auto dorthin zurückfährt und mich dort erwartet.
Das Ablegen hat schon mal geklappt. Nun bin ich erst einmal eine Weile unterwegs. So leer habe ich die Warnow noch nie gesehen. Ich fahre fast die ganze Strecke bis zur Slipstelle, ohne auch nur einem anderen Boot zu begegnen.
Vor dem Mau-Club liegt die Santa Barbara Anna. Sie gehört Joey Kelly. Soweit ich weiß, ist es der einzige Großsegler, der fest hier in Rostock liegt.
Die Slipstelle ist in Sicht. Nun wird es spannend …
Puh, diesmal ist alles gut gegangen. Reibungslos wie selten zuvor. Zum Glück …
Der Unterboden ist diesmal besonders stark mit Seepocken bedeckt. Die wird Hannes bis zum nächsten Frühjahr entfernen und den Unterboden neu streichen.
Nun geht es über die engste und unebenste Straße, die wir in Rostock haben, in Richtung Winterlager. Über diese Holperpiste müssen alle Boote, die hier in Gehlsdorf ihren Liegeplatz haben oder die hier geslipt werden. Nun fängt es auch an zu regnen, wie gut, dass wir rechtzeitig fertig geworden sind.
Den Rest des Tages werde ich ganz unspektakulär am Rechner verbringen und einige Dinge erledigen: Mein Wochenreview in Notion. Meine neue Woche planen. Mein 12 von 12 veröffentlichen. Und hoffentlich noch einige Dinge von meiner ellenlangen To-Do-Liste abarbeiten. Mal sehen, wie weit ich komme.
Auf der Website der Hamburger Bloggerin Caroline alias „Draußen nur Kännchen“, die diese schöne Bloggertradition aufrechterhält, findest du übrigens noch viele weitere 12-von-12-Blogartikel.
hey astrid, ah da kommen erinnerungen auf, bei den bildern aus deinem 12von12 – mein geliebter opa hatte auch ein boot und ich hab es sehr geliebt als kind mit ihm unterwegs zu sein. aus der zeit kenn ich das auch noch, wenn das boot dann zum winter aus dem wasser geholt wurde und dann fürs nächste jahr wieder fit gemacht wurde – all die seepocken! witzig, dass es bei euch auch sonntags immer eier und brötchen gibt – bei uns auch – ähnlich wie mit dem latte und dem cappo :))) ich hab übrigens immer den polizeiruf aus rostock geliebt, aber seitdem „bukow“ aufgehört hat, finde ich den langweilig. ich wünsche dir einen schönen start in die neue woche. coole gummistiefel übrigens! 😉 lg, iris
Hey Iris,
ja, der Polizeiruf mit Bukow war schon cool. Haben uns nur immer gefragt, wo es in unserem beschaulichen Rostock diese düsteren Ecken gibt, die jeden Rostock-Polizeiruf dominiert haben. Bis wir erfahren haben, dass kaum etwas in Rostock gedreht wird, außer mal ein paar Szenen an der Warnow. Also genau da, wo ich gestern mit dem Boot vorbeigefahren bin 🙂
Ja die Gummistiefel hat mir mein Liebster mal für Wacken geschenkt, aber dann hatten wir bestes Wetter und brauchten sie nicht. Aber es gibt immer wieder Gelegenheiten – siehe gestern 🙂
Wünsche dir eine tolle Woche!
Liebe Grüße, Astrid
Liebe Astrid,
es war mega interessant zu erfahren, wie Boote für den Winterschlaf vorbereitet werden. Vielen Dank für die schönen Bilder. Ich habe sogar ein neues Wort gelernt: Slipstelle. Auch wenn es für euch lästig sind, fand ich die Seepocken schön.
Hmm, so einen Winterschlaf könnte man auch mal machen oder sich runderneuern.
Liebe Grüße
Ildiko
Liebe Ildiko,
und ich habe auch gerade ein neues Wort gelernt: Winterschlaf (jedenfalls für Boote) 🙂
Das werde ich mir merken! Und ja, die Idee mit dem Winterschlaf und der Runderneuerung ist irgendwie verlockend …
Ich könnte ja wenigstens mal mit einem ausreichenden Nachtschlaf anfangen.
Liebe Grüße – Astrid