Du willst endlich Feierabend machen, aber dein Kopf sagt: „Nur noch schnell die Mails checken.“ Und zack – 30 Minuten weg. Oder du nimmst dir vor, abends zu lesen, landest aber doch wieder auf der Couch mit dem Handy in der Hand. Ich wette, du kennst das, richtig? Dann könnten persönliche Regeln dein Leben leichter machen, ohne dich zu stressen.
Ich war genervt von diesen kleinen Alltagssituationen, die sich irgendwie immer falsch angefühlt haben. Ich wollte klarere Entscheidungen treffen, weniger Energie verschwenden, und dabei trotzdem nicht in ein starres System rutschen.
Apps, Tracker oder strenge Routinen haben mir nie wirklich geholfen. Aber dann hab ich angefangen, mit persönlichen Regeln zu experimentieren. Keine Dogmen. Keine strikten Vorgaben. Sondern einfache, klare Leitsätze, die mir den Alltag leichter machen.
Zum Beispiel:
- „Jeden 15. des Monats checke ich meine Finanzen“
- „Während des Kaffee durchläuft, mache ich Dehnübungen”
- „Mein Tag beginnt mit einem Glas Wasser.“
Das war ein Game… äh, nein – ein echter Unterschied. 😉
Persönliche Regeln sind für mich heute das stärkste Werkzeug, um mein Leben bewusst zu gestalten – ohne mich überfordert oder eingeschränkt zu fühlen.
Was sie genau sind, wie sie funktionieren und wie du deine eigenen findest, darum geht’s in diesem Artikel.
Was sind persönliche Regeln – und warum sind sie so wichtig?
Du hast bestimmt schon von Gewohnheiten oder Routinen gelesen – überall gibt’s Tipps dazu. Aber über persönliche Regeln spricht fast niemand. Dabei machen sie im Alltag oft den entscheidenden Unterschied.
Was ist der Unterschied?
🔹 Gewohnheiten: laufen meist unbewusst ab. Beispiel: Du wachst auf → greifst zum Handy. Zack – Gewohnheit.
🔹 Routinen: sind geplante Abläufe. Beispiel: Deine Morgenroutine mit Kaffee, Journaling, Yoga.
🔹 Persönliche Regeln: sind bewusst gesetzte Entscheidungen, die dir langfristig helfen, nach deinen Werten zu leben. Beispiel: „Ich esse unter der Woche keine Süßigkeiten.“ Oder: „Kein Bildschirm mehr nach 21 Uhr.“
Warum das Ganze?
Persönliche Regeln sind wie kleine Anker im Alltag. Sie helfen dir:
- schneller Entscheidungen zu treffen, ohne jedes Mal neu zu überlegen
- Klarheit zu behalten, auch wenn’s mal stressig wird
- dran zu bleiben, ohne dich zu verbiegen
Für mich war das eine wichtige Erkenntnis: Ich muss einfach klare Entscheidungen für mich treffen, an die ich mich dann halte.
Und genau das sind persönliche Regeln.
Meine persönlichen Regeln – Ein Blick hinter die Kulissen
Ich werde oft gefragt: „Wie machst du das eigentlich mit der Selbstorganisation?“ Ganz ehrlich – mit To-do-Listen allein komme ich nicht weit. Was mir wirklich hilft: ein paar einfache Regeln, die ich konsequent lebe.
Hier sind drei, die in meinem Alltag Gold wert sind:
✔ „Der Aufzug ist tabu – außer, ich muss was Schweres tragen.“
→ Klingt banal, aber: Bewegung ohne Aufwand.
✔ „Nach jeder warmen Dusche folgt ein eiskalter Abschluss.“
→ Mein Herz-Kreislauf-Training, seitdem ich 15 bin.
✔ „Jeden Morgen wird eine Ecke im Haus geputzt!“
→ Das mache ich seit 2015. Seitdem ist der Haushalt “abgehakt”
Diese Regeln sind keine starren Gesetze. Ich breche sie auch mal. Aber sie geben mir Orientierung – und helfen mir, nicht ständig Energie mit Entscheidungen zu verschwenden.
💡 Kurze Story dazu:
Ich weiß noch, wie mich der Haushalt früher belastet hat. Ein unbarmherziger Zeiträuber, der ständig zwischen mir und dem stand, was ich viel lieber machen wollte.
Sonnabends ging der größte Teil des Tages fürs Putzen drauf. Zwar war es hinterher sauber, aber das blieb ja nicht so.
Ich hatte ständig das Gefühl, ich bekomme mein Leben einfach nicht „geordnet“.
Damals habe ich angefangen, mich zu fragen: Was könnte mir den Alltag ein kleines bisschen leichter machen?
Eine der ersten Ideen: Jeden Tag 15 Minuten putzen – und plötzlich war der Haushalt weniger überwältigend. Kein riesiger Putzplan mehr, sondern eine einfache Regel: Ein bisschen jeden Tag. Und meine Wochenenden gehörten wieder mir.
Das war kein großer Lifehack. Aber diese kleine Entscheidung hat wirklich was verändert – weil sie mir eine Struktur gibt, die ich flexibel gestalten kann.
Neue Regeln, die ich aktuell teste
Persönliche Regeln sind für mich nichts Festes. Sie entwickeln sich – so wie ich. Manche bleiben, manche fliegen wieder raus. Und manchmal braucht es einfach etwas Neues, das zu einer veränderten Lebensphase passt.
Hier sind ein paar Regeln, die ich gerade ausprobiere:
➕ „Um 22 Uhr geht’s ins Bett. Dann lese ich“
→ Ich versuche, früher schlafen zu gehen, auch wenn ich nicht müde bin. Dann ein Buch und einige Seiten lesen.
➕ „Jeden Morgen 25 Minuten schreiben.“
→Gerade beginne ich, mich mit der Pomorodo-Technik anzufreunden. 25 Minuten konzentriert arbeiten, dann 5 Minuten Pause, dann der nächste Arbeitsblock. Ein Pomodoro schon morgens vor dem Büro sollte drin sein.
➕ „Nur aufbereitete Informationen dürfen in mein Notion-Board.“
→ Was in mein Informationssystem darf, muss so strukturiert sein, dass ich es wiederfinde, wenn ich es benötige.
Nichts davon ist einfach für mich. Aktuell freue ich mich, wenn ich es ab und zu mal schaffe, diese neuen Regeln einzuhalten. Aber ich beobachte mich und hinterfrage, warum es mir so schwer fällt. Wie ich es mir leichter machen kann. Und – ich passe meine Regeln an, wenn es sein muss.
Wie du deine eigenen persönlichen Regeln findest
Regeln klingen erstmal nach Einschränkung – sind aber genau das Gegenteil. Wenn sie von dir kommen, geben sie dir Orientierung und Freiheit. Sie helfen dir, dein Leben klarer und bewusster zu gestalten.
Hier eine einfache Anleitung, wie du deine eigenen Regeln entwickelst.
Schritt 1: Kenne deinen persönlichen Maßstab
Bevor du eine neue Regel aufstellst, frag dich: Was ist für mich normal?
Das ist dein innerer Maßstab – dein sogenannter „Sollwert“. Er bestimmt, ob sich eine Regel wie Zwang oder wie eine echte Unterstützung anfühlt.
Beispiel:
Wenn du bisher denkst: „Es ist völlig okay, drei Stunden abends Netflix zu schauen“, wird dir die Regel „max. 30 Minuten pro Abend“ wahrscheinlich schwerfallen.
Wenn du stattdessen deinen Maßstab langsam veränderst – z. B. in Richtung „Ich fühle mich wohler, wenn ich unter einer Stunde bleibe“ – klappt’s deutlich besser.
👉 Tipp:
Fühlt sich eine neue Regel wie ein harter Verzicht an? Dann stimmt oft noch dein innerer Maßstab nicht. Justiere lieber den – statt dich zu quälen.
Deine Challenge hältst du sowieso nicht durch? Das kannst du ändern!
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Schritt 2: Finde deine typischen Stolperstellen
Wo wirst du im Alltag immer wieder unzufrieden?
Was ärgert dich?
Was stresst dich unnötig?
Dort liegen oft die besten Ansatzpunkte für persönliche Regeln. Schreib sie dir auf – ohne gleich eine Lösung finden zu müssen.
Schritt 3: Formuliere konkret und machbar
Gute Regeln sind klar und einfach. Kein Blabla, keine Wunschformeln.
❌ „Ich will achtsamer leben.“
✅ „Ich trinke vor dem ersten Kaffee ein großes Glas Wasser.“
Je klarer die Regel, desto höher die Chance, dass du sie auch wirklich umsetzt.
Schritt 4: Testen – nicht perfektionieren
Starte einfach. Probier deine Regel aus – ein paar Tage, eine Woche. Schau, wie sie sich anfühlt. Passt sie zu deinem Alltag? Fühlt sie sich unterstützend an?
Wenn nicht: ändern, lockern, anpassen. Nicht aufgeben.
Wenn du magst, kannst du direkt mit einer Mini-Regel starten. Zum Beispiel:
📌 „Kein Handy in den ersten 10 Minuten nach dem Aufwachen.“
📌 „Mittags ein paar Schritte gehen – egal wie kurz.“
📌 „Nach jeder abgeschlossenen Aufgabe: bewusst durchatmen.“
Klingt simpel? Genau das ist der Trick.
Persönliche Regeln vs. Gewohnheiten – wie beides zusammenarbeitet
Oft wird alles in einen Topf geworfen: Gewohnheiten, Routinen, Regeln. Dabei lohnt es sich, genauer hinzuschauen – denn persönliche Regeln und Gewohnheiten spielen sehr unterschiedlich, aber auch richtig gut zusammen.
Der unsichtbare Maßstab: deine Sollwerte
Jeder von uns hat innere Standards – also ein Gefühl dafür, was „normal“ ist. Diese inneren Maßstäbe wirken leise, aber mächtig.
Wenn du neue Gewohnheiten oder Regeln einführen willst, müssen sie zu diesem inneren Maßstab passen.
➡ Beispiel:
Du willst weniger Kaffee trinken. Aber dein innerer Maßstab sagt: „Ich brauche Kaffee, um wach zu werden.“
Dann wird jede Regel dazu hart. Erst wenn du deinen Maßstab veränderst – z. B. zu „Ich bin auch ohne Kaffee konzentriert“, wird es leichter.
Wie Regeln und Gewohnheiten sich ergänzen
Persönliche Regeln helfen dir, bewusst neue Bahnen zu wählen.
Gewohnheiten entstehen später daraus – durch Wiederholung.
Regel: „Kein Handy am Esstisch.“
→ Nach ein paar Wochen ist das keine Entscheidung mehr, sondern einfach normal.
→ Und zack: neue Gewohnheit.
Deshalb der Tipp: Starte mit einer klaren Regel.
Und gib ihr Zeit, sich in deinem Alltag einzunisten. Wenn sie zu deinem neuen Maßstab passt, wird sie irgendwann zur Gewohnheit – ganz ohne Druck.
Wenn du das Prinzip verstehst, wird Veränderung plötzlich nicht mehr so anstrengend. Du brauchst kein komplett neues Leben – nur eine gute Regel zur richtigen Zeit.
Fazit: Mein Leben mit persönlichen Regeln
Persönliche Regeln sind kein starres Konstrukt. Sie sind kleine Wegweiser, die mir helfen, im Alltag nicht ständig die Richtung zu verlieren.
Ich nutze sie, um mehr Klarheit zu bekommen – und um mich immer wieder an das zu erinnern, was mir wirklich wichtig ist.
Sie nehmen mir Entscheidungen ab, ohne mich einzuengen.
Sie geben mir Struktur, ohne mich zu stressen.
Und sie entwickeln sich mit mir weiter.
Ich glaube: Je besser du dich kennst, desto leichter findest du deine eigenen Regeln. Und genau dann wird es spannend – weil du plötzlich nicht mehr alles mit Disziplin regeln musst, sondern mit bewussten, einfachen Entscheidungen.
📌 Und jetzt du!
Welche persönlichen Regeln könnten dir den Alltag erleichtern?
👉 Schreib dir eine auf, die dich heute begleitet – und teste sie eine Woche lang.
👉 Oder verrate mir in den Kommentaren: Welche Regel möchtest du für dich ausprobieren?
Wenn dich das Thema interessiert, schau dir gern auch meinen Artikel zu Gewohnheiten an – der ergänzt das wunderbar.
Gewohnheit und Routine – was ist der Unterschied?
10 Key Takeaways
- Persönliche Regeln sind bewusste Entscheidungen, keine Automatismen wie Gewohnheiten.
- Sie helfen dir, den Alltag klarer und strukturierter zu gestalten – ohne Zwang.
- Eine gute Regel spart dir Energie bei wiederkehrenden Entscheidungen.
- Regeln sind besonders hilfreich für Menschen mit vielen Interessen und wenig Fokus.
- Du brauchst keinen perfekten Plan – nur eine einfache Regel zur richtigen Zeit.
- Dein innerer Maßstab („Sollwert“) beeinflusst, ob eine Regel leicht oder schwer umzusetzen ist.
- Regeln lassen sich testen, anpassen und verwerfen – sie sind kein Dogma.
- Persönliche Regeln können mit der Zeit zu neuen Gewohnheiten werden.
- Du kannst jederzeit neue Regeln entwickeln – passend zu deiner aktuellen Lebensphase.
- Kleine, klare Formulierungen machen es einfacher, dranzubleiben.
3 Tipps zum Einstieg
- Starte mit nur einer Regel. Nicht alles auf einmal. Eine klare, machbare Entscheidung reicht.
- Formuliere konkret. Statt „Ich will mehr Ruhe“ lieber: „Nach 20 Uhr kein Handy mehr.“
- Denk ans Testen, nicht ans Perfektsein. Wenn eine Regel nicht funktioniert: anpassen, nicht aufgeben.
Dieser Blogartikel ist an Tag 6 der TCS-Blogdekade im August 2025 entstanden.
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