Kennst du das? Du bist an einem Ort, erlebst etwas Wunderbares – und sofort kommt dieser Gedanke: „Hier müssen wir unbedingt wieder hin!“ Mir ging es dieses Jahr am Gardasee so. Sonne, Berge, das Wasser glitzert. Ich war völlig hin und weg. Und mein erster Impuls: nächstes Jahr wieder!
Meistens bremst mich mein Mann in solchen Momenten liebevoll aus. Seine Sicht: „Es gibt so viele schöne Orte auf der Welt – warum nicht wieder was Neues ausprobieren?“
Und er hat recht. Denn ganz ehrlich: Oft ist das zweite Mal eben doch nicht ganz so besonders wie das erste.
Wir haben das mehrfach erlebt:
- Die erste Kreuzfahrt war eine Überraschung. Wir hatten nur im November Zeit für Urlaub, und diese “Spießerreise” war zu dieser Jahreszeit ein Schnäppchen. Danach hingen wir am Haken. Doch die zweite Kreuzfahrt? Auch schön – aber eben nicht dasselbe Highlight.
- Unser erster Urlaub im eigenen Segelboot: Drei Wochen auf dem Saaler Bodden. Alle paar Tage in einem anderen Hafen. Unvergesslich, obwohl wir dort, auf dem Darss, jeden Stein kennen. Nur eben nicht aus dieser Perspektive. Spätere Touren? Auch nett, klar – aber nie wieder so wie zu Beginn.
- Und Wacken? Das erste Mal war episch. Schönes Wetter, tolle Bands, lange Abende vor “Louder”, “Harder”, “Faster”. Jeden Winkel des riesigen Geländes haben wir erkundet. Das zweite Mal – matschig. 😉
Trotzdem erwische ich mich immer wieder bei der Sehnsucht nach Wiederholung. Warum eigentlich?
Ich höre immer wieder, weil Wiederholung Vertrautheit verspricht. Und das fühlt sich sicher an. Aber hindert sie uns nicht gleichzeitig daran, neue Lieblingsmomente zu entdecken?
Was also ist besser: das Ritual – oder der Reiz des Neuen?
Der Zauber des ersten Mals – und warum Wiederholungen oft verblassen
Wenn wir etwas zum ersten Mal erleben, ist alles iaufregend. Wir sind aufmerksamer, emotionaler, wacher. Und genau so prägt sich das Erlebnis auch intensiver ein.
Bei Wiederholungen läuft vieles schon automatischer ab. Wir wissen, wie die Kabine auf dem Schiff aussieht. Wir kennen die Strecke, den Campingplatz, das Restaurant.
Wiederholung spart Energie – wir wissen schließlich, was uns erwartet. Wir müssen nicht mehr suchen oder planen. Für viele ist das genau der Reiz: entspannt, sicher, vertraut. So wurde es uns jedenfalls oft beschrieben – und ich verstehe das total.
Aber für uns persönlich? Wir sind wohl eher die „Neuland-Entdecker“. Wir mögen es, etwas zum ersten Mal zu tun. Nicht, weil wir vom Alten enttäuscht wären – sondern weil das Neue einfach aufregender ist.
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Wohlfühl-Rituale – wenn Wiederholung glücklich macht
Am Gardasee haben wir ein Paar kennengelernt, das seit über 40 Jahren dorthin reist. Nicht immer in denselben Ort, nicht in die gleiche Unterkunft – aber immer an diesen See.
Für sie gehört das einfach zum Jahr dazu. Weil sie wissen, dass es gut wird und weil sie nicht jedes Mal bei null anfangen müssen. Der Ort gibt ihnen etwas, das für sie immer wieder funktioniert.
Ich kann das gut nachvollziehen.
Auch wir waren jahrelang regelmäßig am selben Ort. Wir hatten in Born auf dem Darss einen Dauercampingplatz, zum Surfen. Und ja, es war jedes Mal schön.
Aber rückblickend verschwimmen die einzelnen Urlaube. Wir wissen noch, dass es schön war – aber nicht mehr genau, wann was war. Anders als bei Erlebnissen, die nur einmal stattgefunden haben. Die sind oft viel klarer im Kopf.
Trotzdem: Wiederholung kann glücklich machen. Nicht alles muss neu und aufregend sein. Manchmal ist es gerade das Bekannte, das uns zur Ruhe kommen lässt.
Wie du erkennst, was dir wirklich guttut
Die Frage, ob man etwas wiederholen oder lieber etwas Neues ausprobieren soll, lässt sich wohl nicht pauschal beantworten. Nach meiner Erfahrung hängt es von vielen Faktoren ab: von der Stimmung, der Lebensphase, dem, was wir gerade brauchen.
Manchmal ist ein vertrauter Ort genau das Richtige. Weil man sich sofort wohlfühlt, nichts planen muss und einfach anknüpfen kann. Und manchmal ist genau das zu wenig. Dann braucht es neue Eindrücke, andere Perspektiven, ein bisschen Unsicherheit.
Wiederholung ist nicht automatisch schlecht. Sie kann sogar sehr erfüllend sein. Wenn man weiß, dass etwas gut ist, warum das nicht öfter machen? Aber wenn es nur geschieht, weil „es letztes Mal ja auch schön war“, dann lohnt sich vielleicht ein zweiter Gedanke.
Ich glaube, es geht darum, ehrlich mit sich zu sein. Nicht im Sinne von „richtig oder falsch“, sondern eher: Was brauche ich gerade?
Wenn du neugierig bist und Lust auf etwas Neues hast, aber nicht genau weißt, was – fang klein an. Es muss nicht gleich ein Abenteuerurlaub sein. Manchmal reicht schon ein neues Café, ein anderer Spazierweg oder ein Gericht, das du noch nie gekocht hast.
Genau deshalb liebe ich Mini-Challenges wie „Eine Woche (oder einen Monat lang) jeden Tag eine Sache anders machen als sonst“. Sie holen uns raus aus dem Autopilot, ohne dass es anstrengend wird. Sie helfen dabei, erste Male bewusst wahrzunehmen – und herauszufinden, was Freude bereitet.
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Fazit & Impuls: Lieblingsmomente entstehen, wenn wir uns trauen
Wiederholen oder etwas Neues wagen?
Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Nur eine, die im Moment für dich passt.
Manche Erlebnisse verlieren beim zweiten Mal ihren Zauber. Andere gewinnen gerade durch die Wiederholung. Ich finde, beides lohnt sich. Und ehrlich zu sich zu sein: Wiederhole ich aus Begeisterung – oder weil ich mich vor dem Unbekannten drücke?
Lieblingsmomente entstehen oft genau dann, wenn man sich nicht zu hundert Prozent sicher ist, wie es wird. Wenn man das Gefühl hat: Ich hab das noch nie gemacht – aber ich probier’s einfach aus.
Deshalb mag ich die Idee, regelmäßig kleine erste Male in den Alltag einzubauen. Kein Druck, keine Bucket List. Nur eine bewusste Entscheidung: Heute mal anders. Heute mal neu.
Und wenn du keine Idee hast, frage dich: Was wollte ich eigentlich schon lange mal ausprobieren – hab’s aber nie gemacht, weil … na ja, irgendwas war halt immer?
Hier habe ich dir mal ein paar Ideen zusammengestellt:
48 „Erste Male“, die dein Leben aufregender machen
Vielleicht ist heute der richtige Tag dafür.
10 Key Takeaways
- Wiederholungen geben Sicherheit – und das ist manchmal genau das, was man braucht.
- Neue Erlebnisse sind oft intensiver, weil sie unsere Sinne stärker aktivieren.
- Nicht jede Wiederholung ist gleich – sie kann sich auch verändern und neu anfühlen.
- Neue Erlebnisse schreiben sich oft tiefer ein als gewohnte.
- Wiederholung darf bewusst sein – nicht nur bequem.
- Es lohnt sich, ehrlich zu reflektieren: Tut mir das wirklich noch gut?
- Lieblingsrituale sind wertvoll – wenn sie bewusst gewählt sind.
- Schon kleine Veränderungen bringen frischen Wind in den Alltag.
- Mini-Challenges bringen Abwechslung in den Alltag.
- Mut zum Neuen schafft Raum für neue Lieblingsmomente.
3 Tipps zum Mitnehmen
- Mach’s bewusst: Egal ob du wiederholst oder Neues ausprobierst – frag dich vorher, warum du dich dafür entscheidest.
- Fang klein an: Du musst nicht gleich das ganze Leben umkrempeln. Manchmal reicht ein neuer Weg zur Arbeit oder ein anderes Frühstück.
- Erlaube dir Überraschungen: Auch wenn du schon weißt, dass etwas gut ist – vielleicht wartet noch etwas Besseres hinter der nächsten Ecke.
Dieser Blogbeitrag ist an Tag 1 der TCS-Blogdekade im August 2025 entstanden.
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