Dein Alltag will dich weichspülen – du darfst dagegen halten!

25. Oktober 2025

Es gibt Wohnungen in Tokio, die alles falsch machen. Zumindest aus der Sicht von allem, was wir über altersgerechtes Bauen zu wissen glauben. Der Boden ist uneben, mit kleinen Mulden. Die Küche? Komplett in den Boden eingelassen. Wer kochen will, muss ein paar Stufen hinabsteigen. Zwischen den Zimmern gibt es kreisrunde Öffnungen in der Wand, manchmal so klein, dass man hindurchkriechen muss. Lichtschalter verstecken sich an unmöglichen Stellen, nur nicht da, wo man sie braucht. Die Herausforderungen nehmen kein Ende.

Die Reversible Destiny Lofts von Shusaku Arakawa und Madeleine Gins sind das Gegenteil von barrierefrei – und genau das ist die Idee. „Das ständige Neu-Orientieren oder Ausweichen von Hindernissen fordert Körper und Geist“, erklärt Gins. Seit 2005 wohnen Menschen dort. Mit einer Warteliste von 50 weiteren Mietparteien.

Ich bin über dieses Projekt in einem Architekturmagazin von Hörmann Schörghuber gestolpert. Als Bauingenieurin lese ich sowas. Und das Thema Barrierefreiheit interessiert mich nicht nur beruflich. Jetzt überlege ich: Was, wenn Architektur auch in diesem Bereich nicht nur Sicherheit bieten, sondern gezielte Aktivierung ermöglichen würde?

Einer der Bewohner der Tokioter Lofts sagte: „Seit ich hier wohne, fühle ich mich strotzend vor Energie und Vitalität.“ Nicht trotz der Unannehmlichkeiten. Sondern genau deswegen.

Der Trugschluss der perfekten Sicherheit

Wenn wir an altersgerechtes Wohnen denken, stellen wir uns vor: keine Schwellen, Stufen schon gar nicht, große, gut erreichbare Lichtschalter, ein gemütlicher Sessel am Fenster. Alles schön bequem, alles sicher. Nur: Ist das wirklich das, was uns lange fit hält?

Die Idee hinter den Tokio-Lofts ist eine andere: Bewältigbare Herausforderungen trainieren uns. Gleichgewichtssinn, Beweglichkeit, Anpassungsfähigkeit, all das, was wir brauchen, um nicht nur körperlich, sondern auch geistig aktiv zu bleiben.

Nach dem Motto: Nicht jede Hürde ist ein Risiko. Manche Hürden sind Trainingspartner.

Vielleicht kann man in diesem Haus in Tokio nicht bis zum Lebensende wohnen. Vielleicht aber doch, weil die täglichen Mikro‑Reize länger fit halten als die maximale Bequemlichkeit in einer perfekt barrierefreien Wohnung.

Meine Großeltern und die Kellerküche

Dieser Gedanke hat mich sofort an meine eigene Familie erinnert. Dort ist er nämlich schon ziemlich lange präsent.

Im Haus meiner Großeltern war die Küche im Keller. Immer wieder musste meine Großmutter die Treppe hoch und runter – zwischen Wohnzimmer, Herd und Waschküche. Irgendwann stürzte sie. Die Küche wurde nach oben verlegt.

Was sie danach immer sagte: „Dass ich die Treppe nicht mehr laufen muss, das hat meinen Gleichgewichtssinn ruiniert.“

Wahrscheinlich war es genau umgekehrt. Sie hatte das Gleichgewicht verloren und stürzte dadurch. Aber ihre Überzeugung blieb: Das ständige Treppensteigen hätte sie länger fit gehalten, als es die bequeme Lösung je könnte. Das ist natürlich eine persönliche Beobachtung, nicht medizinisch unterlegt.

Bei meinen Eltern war es ähnlich. Ihr Haus war nie wirklich altersgerecht. Drei Stufen zum Hauseingang, dann eine steile Treppe nach oben zum Wohnbereich. Besonders für meinen Vater wurde es mit den Jahren immer anstrengender. Um ihre Einkäufe nach oben zu transportieren, mussten sie ziemlich oft hoch und runtersteigen. Aber sie wollten es so, weil sie wussten: Dieses kleine Training hält sie fit.

Warum Herausforderungen uns weiterbringen

Seit den Anfängen der Menschheit entwickeln wir uns nur weiter, weil wir Herausforderungen bewältigen.

  • Sie trainieren unsere Anpassungsfähigkeit.
  • Sie halten uns körperlich und geistig beweglich.
  • Sie vermitteln uns Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen.

Natürlich brauchen wir auch Sicherheit. Aber eben nicht nur Sicherheit. Null Reibung bedeutet oft auch null Wachstum.

Wir brauchen Räume, die uns fordern. Die „aneignungsoffen“ sind, wie es in dem Artikel hieß, die also flexibel nutzbar sind und Spielraum lassen für Veränderung und Entwicklung.

Genau wie überall im Leben.

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Mein Challenge-Prinzip: Kleine Herausforderungen, große Wirkung

Genau so funktioniert mein Challenge-Lifestyle – das HappySteps-Prinzip.

Ich stelle mir bewusst immer wieder kleine oder auch größere Herausforderungen. Nicht, weil ich mich quälen will. Sondern weil ich weiß: So entwickle ich mich weiter.

Dabei halte ich mich nicht an einen starren Plan, der würde mich wahrscheinlich nach kurzer Zeit nerven oder überfordern. Bei mir muss es individuell und pragmatisch sein, dann bleibe ich auch dran.

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Mir geht es nicht darum, alles auf einmal umzukrempeln. Es geht um den einen unbequemen Lichtschalter, der uns jeden Tag ein bisschen strecken lässt. Um die eine Routine, die mich fordert, ohne mich komplett zu überfordern.

Ein gewisses Maß an Neuem erleichtert Veränderung. Ohne Herausforderung keine Entwicklung. So einfach ist das.

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Was denkst du? Wo wäre für dich eine kleine Herausforderung drin – eine, die dich fordert, ohne dich zu überfordern? Schreib’s mir gern in die Kommentare.

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Über mich

Astrid Engel

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